Projektentwicklung gestartet
Die Grundstücksfläche hatte das Land als Bauherrin im Zuge von landesweiten Flächenuntersuchungen als guten Standort für eine innerstädtische Nachverdichtung identifiziert. Der Baumbestand aus Rosskastanien soll weitgehend erhalten bleiben.
Der Neubau wird klimafreundlich und in Holzhybridbauweise errichtet. Auf eine Minimierung der CO2-Emissionen wird großen Wert gelegt. Dies umfasst die Auswahl der Baumaterialien und die Versorgung des Gebäudes mit Wärme und Strom. Der Fokus liegt dabei auf einer ressourcenschonenden Bauweise, angelehnt an die Prinzipen des ›Low- Tech‹ und des einfachen Bauens bei gleichzeitig hoher architektonischer Qualität. Die Wärme zur Beheizung des Neubaus wird vorrangig über eine hocheffiziente Wärmepumpe bereitgestellt. Der Abwasserkanal in der Gutenbergstraße dient als Wärmequelle für die Wärmepumpe.
Die nach Südwesten orientierte Dachfläche wird mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Der umweltfreundlich erzeugte Strom wird so weit als möglich
im Gebäude genutzt.
Grundstück soll zu allen Seiten zugänglich sein
Der zweigeschossige Sockelbereich bietet multifunktional nutzbare Arbeits- und Seminarräume sowie einen größeren Saal mit Foyerbereich auf zwei Ebenen für diverse Veranstaltungen und Vorträge. Ein den Wohnungen zugehöriger Gemeinschaftsraum öffnet sich zu den neuen Frei- und Grünflächen zwischen Straße und Gebäude. Nach Fertigstellung des neuen Gebäudes wird das Grundstück zu allen Seiten zugänglich sein. Es entstehen E-Ladestationen für Autos und eine neue Freitreppe, die einen direkten Durchgang von der Weimarstraße zum Rotebühlareal und somit eine wichtige Verbindung in Richtung Innenstadt ermöglicht.
Die Aktivierung der Erdgeschossbereiche für Nichtwohnen soll zur Belebung des öffentlichen Raums und der Nachbarschaft beitragen.
>> IVV-Artikel: Mitarbeiterwohnen als Antwort auf Fachkräfte- und Wohnungsmangel
Die Wohnungen sind für das Mitarbeiterwohnen vorgesehen. Der Wohnungsmix umfasst vorrangig 1-, 2- und 3-Zimmer-Wohnungen mit flexiblen offenen Grundrissen. Eigenständige Raumeinheiten können als Shared-Space oder als Home-Office-Arbeitsplatz genutzt oder auch bedarfsweise an die Wohnungen angeschlossen und mitgemietet werden. So entstehen adaptive Wohnungen mit hoher Wohnqualität, die sich künftigen Bedarfen anpassen.
Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Baugenehmigung. Der Baustart wird für Mitte 2025 angestrebt.
Geplant wird das Haus vom Münchner Büro Florian Nagler Architekten. Das Büro wurde durch Forschungsprojekte zum einfachen Bauen an der TU München und in Bad Aibling bundesweit bekannt.
Wir freuen uns sehr darüber, dass das Land Baden-Württemberg nun auch auf Projektebene einen Beitrag zur IBA’27 leistet«, so Karin Lang, Kaufmännische Geschäftsführerin der IBA’27 GmbH.
"Das Projekt schlägt eine schöne Brücke zwischen aktuellen Wohnbedürfnissen im Bereich des Mitarbeiterwohnens, der Wirtschaftlichkeit, des Klimaschutzes und der Ressourcenschonung sowie der architektonischen Qualität. Durch die Entsiegelung innerstädtischer Flächen und die Vermeidung von Hitzeinseln leistet es einen richtungsweisenden Beitrag für eine klimagerechte Nachverdichtung und ein lebenswertes Umfeld."
Die Internationale Bauausstellung
Genau 100 Jahre nach dem Aufbruch der Architekturmoderne am Stuttgarter Weissenhof sucht die Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) nach der Zukunft des Bauens und Zusammenlebens in einem der wirtschaftlich stärksten Zentren Europas. Die Ausstellungsorte im Jahr 2027 sind Bauwerke, die den Aufbruch in eine nachhaltige Zukunft sicht- und greifbar machen: Häuser und Quartiere, die Funktionen und Lebensbereiche mischen und so Nähe zwischen Menschen in einer produktiven Stadtregion schaffen, kleine und große Stadtbausteine, die lebendige Dichte herstellen und das öffentliche Leben feiern.
Den Vorhaben und Projekten der IBA’27 gemeinsam ist der Wille zu einem nachhaltig wertschätzenden Umgang mit Materialien, Räumen und sozialen Beziehungen. Gesteuert wird die Bauausstellung von der IBA’27 StadtRegion Stuttgart GmbH. Gesellschafterinnen sind die Landeshauptstadt Stuttgart, der Verband Region Stuttgart und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH, die Architektenkammer Baden-Württemberg sowie die Universität Stuttgart. Die Gesellschafterinnen übernehmen anteilig die laufende Finanzierung der GmbH. Zusätzliche Unterstützung erhält die IBA’27 vom Land Baden-Württemberg und aus der Wirtschaft. Der Verein IBA’27 Friends e.V. fördert und initiiert Veranstaltungen und Projekte, die die IBA begleiten.
Quelle: IBA27.de