Zu wenig Handwerkerinnen und Bauingenieurinnen

Bauindustrie gründet Frauen-Netzwerk

Zum internationalen Frauentag am 8. März gibt der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie die Gründung des FrauenNetz-Bau bekannt. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) unterstützt die Initiative als Schirmherrin. Die Branche sei dringend auf die Expertise von Frauen angewiesen.

Nur 2,8 Prozent der gewerblichen Auszubildenden sind Frauen. Foto: Adobestock/auremar
Nur 2,8 Prozent der gewerblichen Auszubildenden sind Frauen. Foto: Adobestock/auremar

Ministerin Geywitz und Bauindustrie-Präsident Peter Hübner betonten dabei die beruflichen Chancen für Frauen sowie den bedeutenden Beitrag, den die Branche zur Lösung der sozialen, ökologischen und infrastrukturellen Fragen unserer Zeit leisten könne. Klara Geywitz erklärte, trotz aller Anstrengungen sei die Zahl der Frauen in Bauhandwerksberufen und im Bauingenieurwesen immer noch zu gering. „Wenn nur knapp drei Prozent aller Auszubildenden Frauen sind und die Zahl der Studienanfängerinnen für ein Bauingenieursstudium zurückgehen, dann ist das ein Trend, den wir gemeinsam stoppen müssen“, sagte die Bauministerin.

HDB-Präsident Hübner betonte: „Wir brauchen weibliche Expertise und Perspektive auf die nachhaltige Gestaltung unserer gebauten Umwelt und bieten dabei interessante und hochkarätige Karriereoptionen.“ Aktuell seien Frauen mit 2,8 Prozent bei den gewerblichen Auszubildenden und 30 Prozent im Bauingenieurwesen noch deutlich unterrepräsentiert.

Mit der Gründung des Netzwerkes sende die Bauwirtschaft ein Signal an künftige weibliche Fach- und Führungskräfte. Das Netzwerk solle ein Forum für den Austausch werden und Mentoring-Strukturen schaffen, um den Ein- und Aufstieg von Frauen in der Bauwirtschaft zu unterstützen.

Zahlen und Fakten

  • Bis 1994 galt in den alten Bundesländern ein gesetzliches Beschäftigungsverbot für Frauen im Bauhauptgewerbe.
  • Von 61.500 Studierenden des Fachs Bauingenieurwesen sind derzeit 18.500 weiblich, damit liegt der Frauenanteil mittlerweile bei rund 30 Prozent. 
  • Im Maschinenbau liegt der Anteil lediglich bei 13 Prozent.
  • Deutliches Potenzial nach oben gibt es bei den bauhauptgewerblichen Berufen: Hier liegt die Frauenquote im Durchschnitt nur bei 1,8 Prozent. 
  • Der Frauenanteil im gesamten Bauhauptgewerbe liegt im Schnitt bei 11 Prozent.
  • 2,8 Prozent der Auszubildenden in bauhauptgewerblichen Berufen sind weiblich. Vor drei Jahren waren es noch 1,8 Prozent.
  • Der Frauenanteil beim gewerblich dualen Studium liegt bei 9 Prozent.
  • Rückläufig ist die Zahl der Studienanfängerinnen: Im Wintersemester 2021/22 haben sich 2.722 Frauen (von insgesamt 9.558) für ein Bauingenieurstudium eingeschrieben, das sind zwar 123 Prozent mehr als noch vor zwei Jahrzehnten, aber 13 Prozent weniger als zum Höchststand acht Jahre zuvor.

Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes, der Bundesagentur für Arbeit und der SOKA-BAU. Alle Infos zu Frauen am Bau auch hier.

Kontaktdaten und Ansprechpartner FrauenNetzwerk-Bau:

Konrad Köthke-Toussaint

T: 030 21286-135

frauennetzwerk@bauindustrie.de

(Red.)

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