Energetische Ertüchtigung

Serielle Sanierung gewinnt an Bedeutung

Im ersten Quartal 2024 wurde jede vierte Wohnung seriell saniert. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) registriert seit Anfang 2023 eine steigende Nachfrage nach seriellen Sanierungslösungen.

In Serie vorgefertigte Fassadenelemente bilden die neue Außenhülle alter Wohngebäude. Foto: ecoworks/Jannis Wiebusch
In Serie vorgefertigte Fassadenelemente bilden die neue Außenhülle alter Wohngebäude. Foto: ecoworks/Jannis Wiebusch

Jede sechste Sanierung zum Effizienzhaus 40 oder 55, die 2023/24 im Rahmen der Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) beantragt wurde, sei eine serielle Sanierung. Bezogen auf die Wohneinheiten sei es im ersten Quartal 2024 sogar jede vierte Wohnung gewesen, die seriell saniert werden soll. Das zeige eine aktuelle Auswertung der BEG-Förderung, die seit Anfang 2023 auch einen Bonus für die serielle Sanierung von Wohngebäuden beinhalte. Vor Einführung des Bonus machten serielle Sanierungen nicht einmal zwei Prozent aus, der Schwerpunkt lag auf Pilotprojekten.

Der schnellere Weg zur klimafreundlichen Transformation des Bestands

Corinna Enders, Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (dena) sagte: „Der BEG-Bonus für serielle Sanierungen zeigt sich als effektiver Anreiz, um diese innovative Lösung für Mehrfamilienhäuser bereits jetzt wirtschaftlich umzusetzen und so die Transformation zu einem klimaneutralen Gebäudebestand zu beschleunigen.“

Um die Klimaziele bis 2045 zu erreichen, müsse ein Großteil der Gebäude in Deutschland energetisch modernisiert werden. Serielle Sanierungslösungen seien dabei unverzichtbar. Sie kombinierten digitale Planung mit Vorfertigung von Fassaden- und (PV-) Dachelementen sowie Energiemodulen und standardisierten Prozessen. Auf diese Weise ließen sich mehr Gebäude in kürzerer Zeit auf einen klimaneutralen NetZero-Standard bringen.

Sonderbonus von 15 Prozent zieht

Mit dem Sonderbonus für serielles Sanieren von 15 Prozent im Rahmen der BEG seien serielle Sanierungslösungen bei deutlich schnellerer Umsetzung bereits heute auf dem Kostenniveau konventioneller energetischer Sanierungen. Grundvoraussetzung für den Förderbonus sei das Erreichen des Effizienzhausstandards 55 oder 40. Die Förderung bestehe aus zinsvergünstigten Krediten von bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit, die ein bis zwei Prozentpunkte unter den marktüblichen Zinskonditionen lägen. Hinzu kämen weitere Tilgungszuschüsse, die sich im günstigsten Fall auf 45 Prozent summieren könnten, was einer Förderung von 67.000 Euro pro Wohneinheit entspreche.

Die dena initiiert, koordiniert und unterstützt die Entwicklung serieller Sanierungslösungen im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). (Red.)

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