Marktsegment der seriellen Sanierung wächst rasant
Der Markt für serielle Sanierungslösungen entwickele sich dynamisch: 110 Projekte mit rund 2.000 Wohnungen seien bereits fertiggestellt worden oder befänden sich im Bau (2022: 13 Projekte mit ca. 450 Wohnungen). Rund 210 Projekte mit 11.000 Wohneinheiten befinden sich nach Angaben der dena in der Planung und Vorbereitung (2022: 51 Projekte mit ca. 2.900 Wohneinheiten). Dies entspreche einem Investitionsvolumen von über einer Milliarde Euro.
Immer mehr Wohnungsunternehmen sanierten ganze Quartiere mit dem zukunftsweisenden Sanierungskonzept. Große Bestandshalter wie die Deutsche Bahn AG oder die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) stiegen ebenfalls in die serielle Sanierung ein. Kommunen setzten bei der Sanierung von Schulen, Kitas und Turnhallen verstärkt auf den seriellen Modernisierungsansatz. Entsprechend der steigenden Nachfrage erweitere die Bauwirtschaft ihre Kapazitäten.
BEG-Bonus sorgt für seriellen Sanierungsschub
Mit der Einführung des 15-prozentigen Bonus im Rahmen der Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) Anfang 2023 habe das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Weichen für eine breite serielle Sanierungswelle gestellt. Bis 2022 machten serielle Sanierungen nicht einmal zwei Prozent aller KfW 55 und 40-Sanierungen aus. Seit dem Start des BEG-Bonus habe sich der Anteil serieller Sanierungen innerhalb von zwei Jahren auf über 20 Prozent erhöht. Dank des Bonus seien serielle Sanierungslösungen bei deutlich schnellerer Umsetzung bereits heute auf dem Kostenniveau konventioneller Modernisierungen. Die Förderung bestehe aus zinsvergünstigten Krediten von bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit, die ein bis zwei Prozentpunkte unter den marktüblichen Zinskonditionen lägen. Hinzu kämen Tilgungszuschüsse, die sich im günstigsten Fall auf 45 Prozent summieren könnten, was einer Förderung von 67.000 Euro pro Wohneinheit entspreche.
30 Prozent aller Gebäude geeignet
Um die Klimaziele bis 2045 zu erreichen, müsse ein Großteil der Gebäude in Deutschland in den nächsten 21 Jahren energetisch modernisiert werden. Serielle Sanierungslösungen sind nach Einschätzung der dena dabei unverzichtbar. Das innovative Modernisierungskonzept setze auf vorgefertigte Fassaden-, Dach- und Technikmodule, die auf der Baustelle nur noch montiert werden. Auf diese Weise könnten mit weniger Fachkräften mehr Gebäude in kürzerer Zeit fit für die klimaneutrale Zukunft gemacht werden. Laut Portfolioanalysen der dena sind rund 30 Prozent aller Mehrfamilienhäuser für eine serielle Sanierung geeignet. (Red.)