SPD-Steuerpläne treffen Immobilienwirtschaft und Mieter

Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) sieht die Pläne der SPD zur Wiedereinführung einer Vermögensteuer kritisch. Die Einführung einer Finanztransaktionssteuer lehnt der Verband ab. Die zusätzliche Steuerbelastung würde nicht nur die Immobilienwirtschaft treffen, sondern sich auch auf das Mietniveau auswirken. Das eigentliche Ziel der SPD – bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und den Anstieg der Mieten zu begrenzen – wird damit laut ZIA gefährdet.

Die zusätzliche Steuerbelastung würde nicht nur die Immobilienwirtschaft treffen, sondern sich auch auf das Mietniveau auswirken, Foto: pixelio.de/Moni Sertel
Die zusätzliche Steuerbelastung würde nicht nur die Immobilienwirtschaft treffen, sondern sich auch auf das Mietniveau auswirken, Foto: pixelio.de/Moni Sertel

„Eine Vermögensteuer würde die Immobilienwirtschaft erheblich belasten und viele Kleinaktionäre, Unternehmen und Mieter treffen. Die zusätzliche Steuerlast würde letzten Endes auch zu höheren Mieten führen. Wir werden den Dialog mit der Partei suchen und auf diesen Zusammenhang hinzuweisen“, sagt Andreas Mattner. Präsident des ZIA. „Die SPD hat zwar richtig erkannt, dass Wohnungsneubau das beste Mittel gegen steigende Mieten ist. Folgt man den steuerpolitischen Vorschlägen der Sozialdemokraten, könnte der gerade in Schwung gekommene Wohnungsneubau allerdings gebremst werden und auch die energetische Sanierung vollends zum Erliegen kommen.“ Da durch die geplante zusätzliche steuerliche Belastung des Immobilienvermögens die Attraktivität der Immobilienanlagen abnehme, werde weniger Kapital für Wohnungsneubau und zur energetischen Sanierung zur Verfügung stehen.

Von einer Vermögensteuer besonders getroffen wären Immobiliengesellschaften, die nahezu ihr gesamtes Vermögen in Immobilien halten. Als Folge einer höheren Steuerlast erwartet der ZIA eine Kombination aus Bestandsverkäufen, höheren Mieten und niedrigeren Ausschüttungen. Außerdem besteht die Gefahr einer Substanzbesteuerung. In Krisen würden Bürger und Unternehmen zusätzlich belastet und müssten die Steuer notfalls aus der Vermögenssubstanz begleichen. Eine Immobilie könne dann zu steuerlichen Belastungen führen, statt der Altersvorsorge zu dienen. Zu diesem Schluss kommt der Finanzökonom und Wirtschaftsweise Prof. Dr. Lars P. Feld im aktuellen Frühjahrsgutachten Immobilienwirtschaft 2013 des ZIA.

Auch die nicht nur von der SPD geforderte Finanztransaktionssteuer könnte erhebliche Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft entfalten. „Gerade Immobiliengesellschaft sichern ihre Zins- und Währungsrisiken häufig durch Termingeschäfte ab, die durch diese Steuer verteuert werden. Damit wäre nicht nur die Finanz-, sondern auch die Realwirtschaft in erheblichem Maße betroffen“, kritisiert Mattner. Der verfolgte Zweck der Regulierung, den Finanzsektor an den Kosten der Bankenrettung zu beteiligen, sei zwar durchaus legitim, werde aber durch die Steuer nicht erreicht. Mittelbar würden die betroffenen Finanzinstitute die Kosten an ihre Kunden weiterreichen und die Steuer würde sich – sofern Immobilienunternehmen betroffen sind – ebenfalls unmittelbar auf das Mietniveau auswirken. 

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