Innenhöfe als urbane Oasen der Artenvielfalt

Was Wohnungsunternehmen für die Biodiversität tun können

Die Städte wachsen. Damit die biologische Vielfalt trotz verstärkter Flächennutzung erhalten bleibt, sind neue Konzepte gefragt. Mit einem Pilotprojekt zeigen die Stiftung Naturschutz Berlin und die Märkische Scholle Wohnungsunternehmen eG, wie es möglich ist, Grünflächen innerhalb von Wohngebieten ökologisch aufzuwerten.

Durch Wildblumenwiesen in Innenhöfen erhöht sich die Artenvielfalt.FOTO: Stefan HoseGrün Stadt Zürich
Durch Wildblumenwiesen in Innenhöfen erhöht sich die Artenvielfalt.FOTO: Stefan HoseGrün Stadt Zürich

Das große Anliegen dabei: Die Flächen, zum Beispiel Vorgärten und Innenhöfe, sollen für bedrohte Arten sowie die Anwohner attraktiver gestaltet werden.

Pilotprojekt im Scholle-Bestand in Berlin-Tempelhof

Die im Vorfeld hinsichtlich ihrer Artenvielfalt untersuchten und dokumentierten Flächen der Märkische Scholle in Berlin-Tempehof hätten gezeigt, dass großes Potenzial für die Erhöhung der lokalen Biodiversität vorhanden sei. Beispielsweise sei es ein Ziel des Projekts, die Anzahl der Wildbienenarten zu verdoppeln. Durch geeignete Maßnahmen, wie z. B. der Einrichtung von Beeren-, Kräuter- und Schmetterlingshöfen, könne auch die Vielfalt der anderen Tier- und Pflanzenarten innerhalb weniger Jahre deutlich erhöht werden. Gleichzeitig würden die Bewohner  von mehr Natur in ihrem direkten Umfeld profitieren.

Der Außenraum wird zur Freiluftkantine und zum Naschgarten

Die praktischen Arbeiten zur ökologischen Umgestaltung sollen im Frühjahr 2018 beginnen. Die Mieter werden in die Planung und Umsetzung miteinbezogen. Nach dem Abschluss wird in regelmäßigen Abständen überprüft, ob sich die Artenvielfalt tatsächlich erhöht oder gegebenenfalls nachgesteuert werden muss. Holger Wonneberg, Geschäftsführer der Stiftung Naturschutz Berlin, freut sich auf die Umgestaltung: „Wie unsere Untersuchungen gezeigt haben, können die Flächen eine neue Heimat für gefährdete Tiere und Pflanzen bieten. Dieses Potenzial möchten wir nutzen und zeigen, wie im Wohnumfeld vernünftiger Artenschutz betrieben werden kann, der allen nutzt. Wir hoffen, dass das Projekt viele Nachahmer findet, die dem guten Beispiel der Märkischen Scholle folgen.“

Jochen Icken, Vorstand der Märkischen Scholle Wohnungsunternehmen eG, ist vom Erfolg des Projekts überzeugt: „Damit leisten wir nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt in unserer schönen Stadt. Wie Untersuchungen zeigen, halten sich Menschen auch lieber in artenreicher als in monotoner Umgebung auf. Somit werden die ökologisch aufgewerteten Höfe als Begegnungs- und Erholungsorte attraktiver für unsere Mieter.“

Weiterführende Links:
www.maerkische-scholle.de

Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) schreibt vor, dass zu Prozessen, bei denen personenbezogene Daten verarbeitet werden, der Verantwortliche Verfahrensverzeichnis führen muss. Insbesondere bei einer Prüfung durch die Datenschutzbehörden muss der Verantwortliche...
Printer Friendly, PDF & Email
8.4.2024
Märkisches Viertel wird 60 Jahre
2024 besteht die Großwohnsiedlung Märkisches Viertel in Berlin-Reinickendorf 60 Jahre. Hier leben in mehr als 18.000 Wohnungen rund 45.000 Menschen. Die meisten Wohnungen gehören der landeseigenen...
7.9.2023
PikoPark in Reinickendorf eingeweiht.
Das Naturgarten-Team der Stiftung für Mensch und Umwelt hat zusammen mit der Wohnungsgenossenschaft Märkische Scholle eine neue Mini-Naturoase in Berlin-Reinickendorf geschaffen. Sie wurde im Rahmen...
27.1.2022
Wohnungswirtschaft baut
Wie Wohnungsbau, Klimaschutz und Mieterbeteiligung Hand in Hand gehen, das will das Projekt „Bergmannsgrün“ im Dortmunder Stadtteil Huckarde zeigen. Hier plant das Gelsenkirchener Wohnungsunternehmen...
18.11.2022
Energiekrise
Nachhaltige Alternativen für die Stromgewinnung liegen im Interesse von Wohnungsunternehmen und Vermietern. Die Baugenossenschaft Langen eG installierte eine Photovoltaikanlage auf den Dächern von...
28.12.2023
Umnutzung
Die Gesobau in Berlin nutzt ihr ehemaliges Verwaltungsgebäude um. Insgesamt sind 66 neue, vorwiegend barrierefreie Wohnungen am Wilhelmsruher Damm 142 in Berlin-Reinickendorf entstanden. Ergänzend...
19.7.2023
Kampagne „Tausende Gärten – Tausende Arten“
Die Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG fördert die Biodiversität in einem neuen Wohnquartier und erhielt dafür jetzt eine Auszeichnung in Silber.