Versiegelte Flächen begünstigen „tropische Nächte“

Hitzewellen dürften sich insbesondere in Städten weiter zum ernstzunehmenden Problem entwickeln. Gebäude und versiegelte Flächen erhitzen sich an sonnenreichen Tagen besonders. Die Dornieden Gruppe hält deswegen eine Reihe von Maßnahmen für zielführend, die das Mikroklima in Wohngebieten positiv beeinflussen, urbaner Hitze entgegenwirken und so die Lebensqualität der Bewohner erheblich verbessern könnten.

Bäume und Grünflächen wirken kühlend, steigern durch ihre Schwammstruktur aber auch den Wasserrückhalt, was bei Starkregenereignissen die Gefahr von Überschwemmungen verringert. BILD: DORNIEDEN Gruppe
Bäume und Grünflächen wirken kühlend, steigern durch ihre Schwammstruktur aber auch den Wasserrückhalt, was bei Starkregenereignissen die Gefahr von Überschwemmungen verringert. BILD: DORNIEDEN Gruppe

Städte an klimatische Bedingungen anpassen

Insbesondere in neu geplanten Quartieren gelte es, die planerischen Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen, betont Prof. Dr. Maximilian Schwalm, Entwicklungs- und Innovationsexperte des Projektentwicklers Dornieden. Er plädiert zun Beispiel für ausreichende Grünbereiche und Frischluftschneisen im Quartier. Auch die Begrünung von Hausfassaden und die Dachbegrünung wirke sich positiv auf das Stadtklima aus. Pflanzen, Fassaden- und Dachbegrünungen würden durch Verschattung, Isolierung und Verdunstungseffekte zur Abkühlung beitragen.

Verschiedene Studien zeigten die enormen Effekte, die Freiflächen, Grünanlagen und Bäume auf das Mikroklima in Quartieren haben können. „Im Vergleich zu Freiflächen können versiegelte Flächen relativ viel der eintreffenden Energie aufnehmen und – je nach Beschaffenheit – am nächsten Morgen noch immer über einen Großteil davon verfügen“, erklärt Schwalm. Folglich sei eine Verminderung der Lufttemperatur in Wohngebieten besonders effektiv durch eine Vergrößerung des Grünflächenanteils zu erreichen. „Insbesondere nachts können begrünte Flächen die Luft sehr wirksam kühlen.“

Aber auch tagsüber sei der Effekt immens: Bei einer Lufttemperatur von 20 Grad Celsius liege die Temperatur von Rasen bei etwa 17,8 Grad, die von Straßenasphalt jedoch bei bis zu 35 Grad. An heißeren Tagen mit stärkerer Sonneneinstrahlung könnten sich mit Beton oder Bodenplatten versiegelte Flächen auch auf weit mehr als 40 Grad Celsius aufheizen.

Rasen hilft, in urbanen Räumen einen kühlen Kopf zu bewahren

Die Verdunstung von Regenwasser über Erdböden und Pflanzen wirke wie eine natürliche Klimaanlage – denn der Übergang von flüssigem Wasser zu Wasserdampf verbrauche Wärmeenergie und erzeuge auf diese Weise Verdunstungskühlung.

Um den Anteil an Grünflächen in Quartieren über großzügige Grünstreifen, Parkanlagen und Rasenflächen hinausgehend weiter zu erhöhen, setze die Dornieden Gruppe zunehmend auf Dachbegrünungen und empfiehlt dies auch anderen Projektentwicklern und Bauehrren. „

Wenn wir Flachdächer bepflanzen, trägt dies neben dem positiven Effekt auf das Mikroklima auch zu einer höheren Biodiversität und zu einer besseren Luftqualität im Quartier bei“, erklärt Schwalm.

Darüberhinaus verbesserten Grünflächen und begrünte Dächer durch ihre Schwammstruktur den Wasserrückhalt, was bei Starkregenereignissen die städtische Kanalisation entlasten könne und Überschwemmungen verhindern helfe.

Quelle: Dornieden Gruppe

>> IVV-Fachartikel: Menschen in Städten leiden unter Hitzewellen
Wo die Schwammstadt konkret wird

Martina Eisinger

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