Ausgezeichnetes Gesamtkonzept
2022 stellte Hessens größtes Wohnungsunternehmen im Frankfurter Stadtteil Griesheim 63 Mietwohnungen fertig. 53 davon wurden durch das Land Hessen und die Stadt Frankfurt am Main gefördert. Das ca. 3.000 qm große Grundstück befindet sich zwischen Mainzer Landstraße und Waldschulstraße. Die 63 Wohnungen verteilen sich auf zwei Gebäude und bieten rund 4.300 qm Wohnfläche. Die Wohnungsgröße variiert zwischen 35 und 116 qm. Der Wohnungsmix reicht von 24 Zwei-Zimmer-Wohnungen über 26 Drei-Zimmer-Wohnungen und zwölf Vier-Zimmer-Wohnungen bis hin zu einer Fünf-Zimmer-Wohnung.
13 Wohnungen wurden barrierefrei realisiert, zwei davon nahezu rollstuhlgerecht. Eines der beiden Gebäude schließt eine Baulücke auf dem Grundstück in der Mainzer Landstraße 539. Das zweite Gebäude mit zwei Hauseingängen wurde leicht abgesetzt positioniert, sodass eine durchgrünte rückwärtige Hoflandschaft entstand. Erschlossen werden die Gebäude durch den Fußweg an der Nordseite sowie die Tiefgarageneinfahrt in der Waldschulstraße. Die Tiefgarage bietet Platz für 31 PKW-Stellplätze und 100 Fahrradabstellplätze. Insgesamt investierte die NHW rund 15 Millionen Euro. Das Land Hessen förderte das Projekt mit fünf Millionen Euro, die Stadt Frankfurt mit 3,65 Millionen Euro.
Der “Waldschulbogen” besteht aus drei Energieeffizienzhäusern,
... die nach dem KfW-Effizienzhaus-55-Standard gebaut wurden. Aufgrund der Schallemission der Nachbarschaft wurde eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingesetzt. Es zeige, so die DGNB, wie durch gezielte Planung und Investitionen in moderne Gebäudetechnik die Lebensqualität der Bewohner verbessert und gleichzeitig ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden kann.
Die Gestaltung des Wohnquartiers wurde durch die Architekten JJH Architektengesellschaft und Jüttemann Architekten Partnerschaft bewusst gewählt, um sich in die Umgebung einzufügen, aber dennoch Individualität zu vermitteln. Inspiriert von den Farbtönen der Umgebung, wurden die Häuser in einer Weise gestaltet, die natürliche Integration und unaufdringliche Anpassung betont. Trotz dieser Anlehnung an die Umgebung wurden auch eigenständige Elemente eingeführt, insbesondere in den Eingangsbereichen und der Gestaltung der Erdgeschossfassaden.
Uns war es wichtig zu zeigen, dass auch im bezahlbaren Wohnungsbau Nachhaltigkeit und Energieeffizienz zentrale Bestandteile unserer Strategie sind“, erläutert Fontaine-Kretschmer, technische Geschäftsführerin der NHW, die Motivation des Wohnungsunternehmens.
Die Gebäude sind mit einer extensiven Dachbegrünung ausgestattet,
... die nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch zahlreiche ökologische Vorteile bietet. Diese trägt zur Verbesserung des Mikroklimas bei, indem sie die Luftqualität verbessert, die Temperatur reguliert und die Lärmbelastung reduziert. Ferner fördert sie die Artenvielfalt und schafft Lebensraum für verschiedene Pflanzen- und Tierarten in der urbanen Umgebung. Zusätzlich sind Teile der Hauptdächer mit PV-Anlagen ergänzt.
Die DGNB-Zertifizierung
Die Platin-Zertifizierung ist die höchste Auszeichnung, die ein Gebäude in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit erhalten kann. Sie berücksichtigt dabei sechs Hauptkriterien: Ökonomie, Technik, Prozess, Standort, Soziales und Ökologie. In der Begründung der DGNB für den Waldschulbogen heißt es:
Das Projekt zeichnet sich durch seine außergewöhnliche Kombination aus einer hohen Förderquote von 84% für den geförderten Wohnungsbau und der gleichzeitigen Erfüllung der anspruchsvollen Kriterien für die DGNB-Zertifizierung Platin aus. Diese Leistung unterstreicht das Engagement für Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit, da nicht nur bezahlbarer Wohnraum geschaffen wurde, sondern auch höchste Standards in Bezug auf Umweltverträglichkeit erreicht wurden.“
Eine solche aufwendige Zertifizierung kennt man in der Regel eher bei hochpreisigen Immobilien als zusätzliches Verkaufsargument.
Quelle: Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW)