Werbespots sollen Lust auf Wohnen in Thüringen machen
Der Verband der Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. (vtw) will mit einem Imagefilm vor allem im ländlichen Raum in die Offensive gehen – und wagt den Schritt auf die große Leinwand. Ab 1. Dezember 2017 wird in ausgewählten Thüringer Kinos erstmals der Film „Wir geben Städten Gesicht & Seele“ im Vorprogramm ausgestrahlt. Damit können, so die Prognose des vtw, mehr als 14.800 Zuschauer in fünf Regionen erreicht werden.
„Wohnungsunternehmen gestalten ländlichen Raum“
„Wir wollen den Kinobesuchern zeigen, was unsere Wohnungsunternehmen für die Städte und Gemeinden tun. Dabei sind wir bestrebt, Politik und Öffentlichkeit noch stärker zu demonstrieren, dass wir nicht nur Wohnungen anbieten, sondern ein wichtiger Partner bei der Gestaltung drängender Fragen, wie der Entwicklung des ländlichen Raumes sind“, erklärt vtw-Verbandsdirektor Reinhard Guhr die Intention des Films.
Der Kurzclip wurde in Zusammenarbeit mit der Marketingagentur „my:uniquate“ aus Chemnitz umgesetzt. Er arbeitet mit einer emotionalen, beruhigenden Bild- und Tonsprache. Als Sprecher konnte Christian Schult gewonnen werden, der unter anderem als deutsche Synchronstimme von Robert Redford bekannt wurde. Die immer wiederkehrende Formulierung „Wenn wir ein Zuhause formen …“ signalisiert dem Zuschauer: Die Unternehmen des vtw vermieten nicht nur Wohnungen – sie schaffen auch Wohlfühlatmosphäre und Geborgenheit – in den eigenen vier Wänden als auch im Wohnumfeld. „Durch den Einsatz von Drohnen während des Drehs konnten wir überdies eindrucksvolle Städteaufnahmen aus der Vogelperspektive machen“, so Reinhard Guhr.
Kann Kinowerbung Landflucht bremsen?
Fraglich bleibt, ob sich mit einer noch so gut gemachten Imagekampagne die Landflucht abschwächen lässt, unter der besonders der Süden Thüringens leidet. Der vtw selbst hatte im Oktober öffentlich mit dramatischen Zahlen Alarm geschlagen.
Allein die beiden großen Suhler Wohnungsunternehmen – AWG „Rennsteig“ eG sowie die GeWo Städtische Wohnungsgesellschaft mbH Suhl – hätten zwischen 1991 und 2017 ein Drittel ihres Bestandes abgerissen. Von 18.054 Wohnungen fielen 5.911 dem Einwohnerschwund zum Opfer. Sie verloren durch Bevölkerungsrückgang, Nichtvermietbarkeit und Abriss 130 Mio. Euro Bilanzvolumen. Dennoch wuchs in beiden Unternehmen seit 2013 der Leerstand in Suhl wieder um etwa drei Prozent auf 13,7 Prozent (GeWo) bzw. 11,4 Prozent (AWG). Die Tendenz sei steigend und ohne den Abriss läge er bei 47 Prozent.
Ein ähnliches Bild biete ganz Südthüringen. Die Leerstände der vtw-Unternehmen liegen dort bei 10,7 Prozent (zum Vergleich: Erfurt, Jena, Weimar: 3,6 Prozent) – die anderen ländlichen Räume Thüringens folgen mit 9,9 Prozent. Der Grund dafür: In Südthüringen bestehe für 75 Prozent dieser freien Wohnungen keine Nachfrage (Thüringen/vtw gesamt: 48 Prozent).
Weiterführende Links:
www.vtw.de