Bei knapp zwei von drei Teilnehmern an der Umfrage liegen die jährlichen Investitionen ihres Unternehmens in die Digitalisierung bei 1 bis 5 Prozent des Umsatzes. Bei 27 Prozent beträgt der Anteil zwischen 6 bis 10 Prozent. Bei mehr als jedem zehnten investiert die Firma in den digitalen Wandel sogar mehr als 10 Prozent des Umsatzes. Zahlen, die zwar belegen, dass die Branche zunehmend die Potenziale der Digitalisierung erkennt. Verglichen mit den Spitzenreitern Automotive oder Elektronik nimmt die Investitionsbereitschaft der Branche jedoch nur langsam Fahrt auf.
Gestiegene Nutzeransprüche als Anreiz für Innovation
Investitionstreiber sind vor allem gestiegene Nutzeransprüche. Weit über die Hälfte der Befragten sind bereit, deshalb Maßnahmen zur Digitalisierung zu ergreifen. Immerhin jeder zweite erhofft sich davon effizientere Prozesse und über 40 Prozent sehen in der Digitalisierung eine Chance für neue Geschäftsmodelle, Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen.
Was neue Methoden oder Geschäftsmodelle angeht, so gibt es laut Drees & Sommer-Vorstand Steffen Szeidl eine zwar einfache, aber sehr wesentliche Maxime: „Im Fokus muss immer der Mensch mit seinen Bedürfnissen stehen. Nur, wenn digitale Technologien für Investoren, Bauherrn und Gebäudenutzer einen echten Vorteil bringen, nachhaltig und nutzerfreundlich deren Erwartungen von morgen aufgreifen, setzen sie sich durch. Digitale Transformation, Nachhaltigkeit und analoges Fachwissen müssen Hand in Hand gehen“.
Realistische Digitalisierungskosten für Bauvorhaben
Geht es konkret um Neu- oder Umbauvorhaben, so ist jeder vierte bereit, ein bis zwei Prozent der Gesamtinvestitionssumme für digitale Strukturen im Gebäude bereit zu stellen. Zwei Drittel halten immerhin 3 bis 5 Prozent als zusätzliche Digitalisierungskosten für tragbar. Einen Anteil zwischen 6 bis 10 Prozent befürwortet sogar jeder zehnte. Damit gibt die Mehrheit realistische Beträge an. Laut Szeidl betragen die Mehrkosten durch die Digitalisierung aktuell etwa 3 bis 5 Prozent der Gesamtinvestition. „So selbstverständlich wie Energie- und Nachhaltigkeitskonzepte muss auch ein Digitalisierungskonzept werden. Wer nicht lang vor Baubeginn digitale Strukturen und Prozesse einplant und richtig ausbaut, kann sich auf viele kosten- und zeitintensive Ehrenrunden einstellen“, erläutert Szeidl.
Hemmnisse: Vom Immobilienboom bis zur Angst vor Cyberkriminalität
Andererseits führt gerade der Immobilienboom dazu, dass viele Unternehmen den Investitionsdruck unterschätzen, den der digitale Wandel verursacht. Aber auch die Angst hemmt die Investitionsbereitschaft: Deutlich mehr als die Hälfte der Befragten befürchten, dass digitalisierte Gebäude keinen ausreichenden Schutz vor Hacker-Angriffen aufweisen. Der Mangel an einheitlichen Standards, unzureichender Datenschutz und der Fachkräftemangel bei Planung, Bau und Betrieb der smarten Immobilien lassen potentielle Investoren ebenfalls zögern.
Digitale Spitzenreiter
Von der digitalen Transformation sind alle Sektoren betroffen. Allerdings treiben einzelne Branchen die Digitalisierung unterschiedlich schnell voran – auch was den Stand ihrer Immobilien angeht. Bei diesen ist laut zwei Drittel der Befragten die Automotive-Industrie an der Spitze. Fast jeder zweite sieht die Gebäude des ICT-Sektors ebenfalls weit vorne. 43 Prozent schätzen die Logistik-Gebäude als digitale Vorreiter ein.
..................................................
Einladung zur Start-up-Bühne der Zeitschrift IVV beim BFW-Kongress 2019
Den meisten Mittelständlern fehle es an Strategie und Ziel für den digitalen Wandel. Mit Rat- und Orientierungslosigkeit würden viele KMU auch auf die Angebot von Start-ups reagieren. Mit einer ersten Start-up-Bühne während des Kongresses in Berlin wollen BFW und IVV Bewegung in die Lösung der Aufgabe bringen.
Der Kongress findet am 28. März im AXICA Kongresszentrum am Brandenburger Tor statt. Infos und Anmeldungen unter www.bfw-bund.de/kongress.
Weiterführende Links:
www.dreso.com