Energiewende im Altbau

Der Berliner Stadtbezirk Lichtenberg will mit einem ökologischen Pilotprojekt den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen in einem Quartier nördlich der Frankfurter Allee mindern. Der Projektpartner Gasag unterstützt das berlinweit einmalige Projekt fachlich und finanziell.

Reiner Wild (GF Berliner Mieterverein), Dr. Hubert Geppert (Einzeleigentümer im Modellgebiet), Wilfried Nünthel (Stadtrat für Stadtentwicklung Bezirk Lichtenberg), Kirsten Schindler (Klimaschutzbeauftragte Lichtenberg) und Stefan Grützmacher (Vorstandsvorsitzender GASAG) haben das Pilotprojekt im Bezirk Lichtenberg vorgestellt (v.l.n.r.). Foto: Lbg.
Reiner Wild (GF Berliner Mieterverein), Dr. Hubert Geppert (Einzeleigentümer im Modellgebiet), Wilfried Nünthel (Stadtrat für Stadtentwicklung Bezirk Lichtenberg), Kirsten Schindler (Klimaschutzbeauftragte Lichtenberg) und Stefan Grützmacher (Vorstandsvorsitzender GASAG) haben das Pilotprojekt im Bezirk Lichtenberg vorgestellt (v.l.n.r.). Foto: Lbg.

Für rund 40 Gebäude, mit fast genau so vielen Eigentümern/Vermietern und mehr als 900 Mietern sollen gemeinsame Maßnahmen entwickelt werden, die bei geringen Kosten den höchsten Einspareffekt erzielen.

Schwerpunktmäßig werden Menschen beraten und energetische Maßnahmen, effiziente Energieversorgung und das Verbraucherverhalten untersucht.

Nach intensiver Ansprache von Eigentümern und Hausverwaltungen wird für 43 Prozent der Mietshäuser das energetische Beratungsangebot wahrgenommen. Ende April 2015 werden erste Projektergebnisse vorliegen.

„Wollen wir die Energiewende erfolgreich in die Städte bringen, müssen wir daran arbeiten, innerstädtische Altbau-Quartiere fit für den Klimaschutz zu machen. Und dabei geht es nicht nur um teure Sanierungen. Eine Modernisierung der Heizungsanlage ermöglicht oftmals schon eine deutliche Einsparung und das noch warmmietenneutral“, betonte Stefan Grützmacher, Vorstandsvorsitzender der Gasag.

„Die Gasag bietet integrierte Energiekonzepte mit Strom, Erdgas, Wärme und Kälte.
Daher ist sie der geeignete Partner für den Bezirk, um ihn bei seinem Vorhaben zu unterstützen.“

Als Modellgebiet wurden zwei Häuserblöcke innerhalb des Stadtumbau- und Sanierungsgebietes „Frankfurter Allee Nord“ ausgewählt. Das Projekt verfolgt zwei Ansätze: Einerseits bietet es ein auf das jeweilige Mietshaus bezogene Beratungspaket. Somit erhalten Einzeleigentümer kostenfrei ein energetisches Sanierungskonzept und einen Energieausweis für ihr Gebäude, welches anonym und ohne Umsetzungsverpflichtung angeboten wird.

Dabei werden auch gering investive Maßnahmen betrachtet, wie das Dämmen von Leitungen oder Beleuchtungskonzepte, die spürbare Effekte erzielen und relativ unkompliziert umsetzbar sind und Mieter können haushaltsbezogene Energieberatungen in Anspruch nehmen.

Zusätzlich sollen die Eigentümer für liegenschaftsübergreifende gemeinsam koordinierte Maßnahmen gewonnen werden, um die Investitionskosten zu senken und damit die Belastungen für die Mieter zu reduzieren.

Für die 44.000 Quadratmeter beheizte Fläche werden Lösungen erarbeitet, die eine deutliche Minderung der CO2-Emissionen und eine Entlastung bei den Energiekosten bringen. Dazu werden Daten zum Gebäudebestand und zum energetischen Nutzerverhalten aufgenommen, die als Basis für das energetische Konzept dienen.

Als weitere Projektpartner konnten die Investitionsbank Berlin, die Verbraucherzentrale Berlin sowie der Berliner Mieterverein gewonnen werden.

Maßgeblich finanziert wird das Projekt über das Förderprogramm „Stadtumbau Ost“ der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt.

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