Chancen und Herausforderungen für die Immobilienwirtschaft
Effizienzanforderungen als Schlüssel zur Dekarbonisierung
Mit der Verabschiedung der „Energy Performance of Buildings Directive“ (EPBD) im Mai 2024 hat die EU einen klaren Fahrplan vorgegeben, der in den kommenden Jahren in nationales Recht, wie das deutsche Gebäudeenergiegesetz (GEG), umgesetzt werden soll. Ein zentraler Punkt der EPBD ist die Verbesserung der Dekarbonisierung des Gebäudebestands. Die EU-Mitgliedstaaten sind angehalten, nationale Zielpfade festzulegen, um den Primärenergieverbrauch des Wohngebäudebestands bis 2030 um mindestens 16 Prozent und bis 2035 um 20 bis 22 Prozent zu senken. Diese Effizienzanforderungen haben bereits Auswirkungen auf den Markt: Immobilien mit schlechter Energiebilanz erleiden Wertminderungen, und bei der Projektfinanzierung legen Banken vermehrt Wert auf ökologische und soziale Kriterien. Für große Bestandshalter gelten neue Reportingrichtlinien, die Transparenz und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsaktivitäten verbessern.
Angesichts dieser Entwicklungen ist es entscheidend, bereits heute gezielte Maßnahmen zur Erhebung, Analyse und Optimierung des Energieverbrauchs zu ergreifen. Mit der richtigen Herangehensweise lässt sich der Weg zur klimaneutralen Immobilie auch mit überschaubarem Kostenaufwand beschreiten.
Datenbasierte Entscheidungsfindung
Der erste Schritt zur Dekarbonisierung beginnt mit der Datenerhebung. Nur wer den Energieverbrauch im Detail kennt, kann gezielte Maßnahmen zur Reduktion ergreifen. Moderne Technologien wie Smart-Meter-Gateways ermöglichen eine umfassende und sichere Erfassung von Verbrauchsdaten. Diese Systeme bündeln die Daten und entwickeln sich zu zentralen Datenhubs, die die Prozesse des Verwalters vereinfachen und für Transparenz sorgen.
Hilfreich bei der Datenanalyse sind Tools wie der Energiemonitor von METRONA München, der die Verbrauchsdaten übersichtlich darstellt und detaillierte Analysen ermöglicht. Immobilienbesitzer können so schnell die größten Optimierungspotenziale identifizieren, den Erfolg von Energieeinspar- oder Sanierungsmaßnahmen kontrollieren und Auffälligkeiten im Verbrauch erkennen. Dies ist der erste Schritt zu einem umfassenden Energiemanagement, das den Weg in die CO2-freie Zukunft ebnet.
Heizungsanlagen – ein verborgenes Potenzial
Heizungsanlagen spielen eine zentrale Rolle im Energieverbrauch von Gebäuden. Häufig sind sie jedoch nicht optimal eingestellt, was zu ineffizientem Betrieb und unnötigen Emissionen führt. Ein spezielles Monitoring der Heizungsanlage, wie beispielsweise das System HEIK:O von METRONA Hürth, erkennt Unregelmäßigkeiten im Betrieb und überprüft den Wirkungsgrad der Anlage durch Temperaturmessungen. Sind die Einstellungen nicht optimal, erstellt die Software konkrete Optimierungsempfehlungen, die ein Servicetechniker gezielt umsetzen kann.
Geringinvestive Maßnahmen mit großer Wirkung
Der Weg zur klimaneutralen Immobilie muss nicht zwangsläufig mit hohen Kosten verbunden sein. Oft lassen sich bereits durch geringinvestive Maßnahmen beträchtliche Einsparungen erzielen. Ein Beispiel hierfür ist der hydraulische Abgleich von Heizungsanlagen. Diese Maßnahme kann den Wirkungsgrad um durchschnittlich 18 Prozent, in Einzelfällen sogar bis zu 35 Prozent erhöhen. Dies führt nicht nur zu einer Reduktion des Energieverbrauchs, sondern auch zu einem verbesserten Wohnkomfort für die Mieter.
Intelligente Heizungssteuerung und erneuerbare Energien
Eine weitere innovative Lösung ist die intelligente Heizungssteuerung, die die METRONA-Gruppe in Zusammenarbeit mit Partnern und Wohnungsunternehmen entwickelt hat. Diese Technologie nutzt Künstliche Intelligenz, um den Heizenergiebedarf vorherzusagen und so Überangebote sowie energieintensive Spitzen zu vermeiden. In Kombination mit erneuerbaren Energieträgern kann die Heizungssteuerung den CO2-Ausstoß signifikant reduzieren und den Energieverbrauch um bis zu 25 Prozent senken.
Auch der Einsatz von Solarenergie bietet großes Potenzial. Das Solarpaket der Bundesregierung fördert die Nutzung von Solarenergie durch ein vereinfachtes Mieterstrommodell. In Kombination mit Speicherlösungen, Wärmepumpen und Elektromobilität kann so ein umweltfreundliches Energiemanagement etabliert werden, das Emissionen reduziert und die Nebenkosten der Mieter senkt.
Fazit: Vorausschauendes Handeln für nachhaltige Zukunft
Die Herausforderungen der Klimaneutralität erfordern vorausschauendes Handeln seitens der Immobilienbetreiber. Während langfristig für den Austausch fossiler Heizungen erhebliche Investitionen nötig sind, können schon heute durch geringinvestive Maßnahmen erhebliche Potenziale erschlossen werden. Durch eine systematische Herangehensweise – messen, monitoren, managen – können Immobilienbetreiber nicht nur die Klimaziele erreichen, sondern auch den Wert ihrer Immobilien langfristig sichern. Die Zeit zum Handeln ist jetzt – für eine nachhaltige und klimaneutrale Immobilienzukunft.
METRONA GmbH & Co. KG
Redaktion (allg.)

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