Smarte Thermostate als Komplettlösung für die Wohnungswirtschaft
Die teilnehmenden GdW-Mitgliedsunternehmen erleben so die Effekte der geringinvestiven Maßnahme, die spezifisch für die Nutzung in der Wohnungswirtschaft entwickelt wurde, im eigenen Wohnungsbestand. Gleichzeitig evaluieren sie gemeinsam die digitale Ende-zu-Ende-Lösung und gestalten damit auch deren Entwicklungsroute aktiv mit.
Joachim Eckert, Leiter Kooperationen & Netzwerke GdW, zu der Initiative: „Wir möchten mit dem Schaufenster eine schnell umsetzbare und effizient wirksame Lösung in die Wohnungswirtschaft bringen. Innovation ist in unserer Branche nicht nur möglich, sondern dringend notwendig. Wir möchten alle interessierten Unternehmen einladen, als Beobachter Teil dieses Prozesses zu werden und von den gewonnenen Erkenntnissen zu profitieren. So schaffen wir gemeinsam Lösungen, die kurzfristig umsetzbar und langfristig zukunftssicher sind.“
Die Beteiligungsformate reichen von der rein informativen Teilnahme inklusive einer individuellen Liegenschafts-Analyse über die Ausstattung eigener Gebäude bis hin zur aktiven Mitarbeit in Arbeitsgremien.
Weiterhin steht Wohnungsunternehmen die Rolle als „Beobachter“ offen. Sie ermöglicht es, die Projektergebnisse detailliert zu verfolgen und eine gebäudespezifische Analyse des eigenen Bestands zu erhalten. Diese Option erfordert keine aktive Mitarbeit in Arbeitsgruppen und bietet dennoch volle Transparenz über die technologischen und wirtschaftlichen Ergebnisse sowie Klarheit über die zu erwartenden Effekte in den eigenen Bestandsgebäuden.
Das Modell ermöglicht auch kleinen Unternehmendie Beteiligung
Smarte Heizkörperthermostate geben Bewohnerinnen und Bewohnern sowohl Verbrauchstransparenz als auch eine intuitive Steuerungsmöglichkeit an die Hand. Dadurch können diese ihren Energieverbrauch individuell steuern und bewusst reduzieren, ohne den Wohnkomfort einzuschränken. Allerdings werden die intelligenten Helfer bislang hauptsächlich im Segment der Einfamilienhäuser von privaten Eigentümern genutzt.
Die Hamburger noventic group hat dies geändert. Mit dem gebündelten Know-how ihrer Beteiligungen hat sie eine integrierte wohnungswirtschaftliche Lösung für die smarte Wärmeversorgung von Mehrparteienhäusern entwickelt. Die noventic-Lösung wird entlang bestehender wohnungswirtschaftlicher Prozesse durch KALO montiert, digital angebunden und über den gesamten Produktlebenszyklus im Full-Service betrieben. Angepasst auf die spezifischen wohnungswirtschaftlichen Anforderungen ist die Hardware besonders robust designt und die Batterielaufzeit deutlich verlängert, abgestimmt auf die Austauschzyklen der Wohnungswirtschaft. Die Anbindung erfolgt auch nicht, wie beim Endkundenprodukt, über das private WLAN der Bewohner, sondern über eine zentrale Long-Range-Funkinfrastruktur (LoRaWAN).
Hydraulischer Abgleich über smarte Thermostate
Zusätzlich können die smarten Thermostate mit der bestehenden Heizinfrastruktur den adaptiven hydraulischen Abgleich (Verfahren T) umsetzen. Dieses Verfahren ist schnell verfügbar und im Vergleich zu einem klassischen hydraulischen Abgleich wirtschaftlicher, da beispielsweise der aufwendige Ventiltausch entfällt und die Umsetzung keine Fachhandwerker erfordert. Der TÜV Rheinland bestätigte und zertifizierte die Wirksamkeit des gesetzeskonformen Alternativverfahrens für die noventic-Thermostate. „Im Gegensatz zum herkömmlichen Vorgehen muss bei dieser Lösung die Heizungsanlage nicht abgeschaltet werden – die Entwässerung und der Ventilaustausch entfallen. Das Verfahren ist adaptiv, das heißt, der hydraulische Abgleich wird nicht nur einmalig vorgenommen, sondern findet kontinuierlich statt“, erläutert Dr. Bardia Rostami, Leiter Business Development bei der KALO.
CO2-Emissionen senken
Auch der Arbeitsaufwand ist gering: Die Einbettung der smarten Thermostate als Komplettlösung in wohnungswirtschaftliche Prozesse sorgt für eine nahtlose Eingliederung in ohnehin bestehende Aufwände. Eigentümerinnen und Eigentümer von Mehrparteienhäusern erhalten so eine bilanziell aktivierbare Modernisierungsmaßnahme samt umlagefähiger Dienstleistungen, um mit überschaubaren Investitionen CO2-Emissionen zu senken. Installation, Begleitung und Onboarding der Mieterinnen und Mieter sind Teil der Lösung.
Energieeinsparungen wissenschaftlich bestätigt
Wie viel Energie durch die smarten Thermostate eingespart werden kann, haben diverse Untersuchungen gezeigt. Nicht zuletzt die Studie „Energieeinsparpotenzial für Mieter durch den Einsatz Smarter Heizkörperthermostate“ des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat dies 2023 wissenschaftlich bestätigt. In einem Zeitraum von drei Monaten wurden zwei mit smarten Thermostaten teilausgestattete Mehrparteienhäuser mit einem nicht ausgestatteten Mehrparteienhaus – alle drei aus der Energieeffizienzklasse D – verglichen. Die teilausgestatteten Häuser erzielten im Versuchszeitraum eine Heizenergieeinsparung von 15,5 Prozent gegenüber dem Referenzobjekt. Damit reiht sich die KIT-Studie in Studien des Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP, der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), von Stiftung Warentest oder dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) ein – durchschnittlich zeigten die Studien Einsparungen von 16 Prozent.
Der Weg ist frei
Dass Energieverbrauchund CO2-Emissionen im Gebäudesektor verringert werden müssen, ist längst kein Geheimnis mehr. Dazu steigt der politische Druck vonseiten der Bundesregierung sowie der Europäischen Union stetig. Doch die bisher in den Fokus genommenen Maßnahmen sind inzwischen kaum noch zu finanzieren, die Umsetzbarkeit wird zudem durch begrenzte Materialverfügbarkeit und Fachkräftemangel beschränkt. Minimalinvestive Ansätze zur Verbrauchsreduktion sind verfügbarer und bereit für den Einsatz in der professionellen Wohnungswirtschaft.
noventic group
Redaktion (allg.)
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