6.500 Quadratmeter Fassade saniert

Ästhetischer Brand- und Wärmeschutz über elf Geschosse

Endlich gedämmt: Ein elfgeschossiger Wohnbau in Wiesbaden aus den 1960er-Jahren erhielt jetzt eine neue Fassade. Damit sinkt der Energiebedarf von 88 Wohnungen, zugleich ist die Waschbeton-Optik einer attraktiven Putz-Fassade im Besenstrich-Look gewichen.

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Die Gestaltung greift das ursprüngliche Raster der Waschbetonplatten auf – 
modern interpretiert mit Putz auf einem nicht brennbaren WDV-System. Bild: Martin Baitinger / Sto SE & Co. KGaA
Die Gestaltung greift das ursprüngliche Raster der Waschbetonplatten auf – 
modern interpretiert mit Putz auf einem nicht brennbaren WDV-System. Bild: Martin Baitinger / Sto SE & Co. KGaA

Bei einer Gebäudehöhe von 43 Metern war aus Brandschutzgründen mit Mineralwolle zu dämmen. Ahmet Yilmaz, Geschäftsführer des ausführenden Malerbetriebes Henrich GmbH aus Wehrheim, entschied sich für das System StoTherm Mineral. Ungedämmt und mit Waschbetonplatten verkleidet war das Hochhaus in der August-Bebel-Straße in Wiesbaden aus den 1960er-Jahren energetisch schon lange nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Um dies zu ändern, schrieb die Eigentümerin, die GWH Wohnungsgesellschaft, die Sanierung des elfgeschossigen Gebäudes aus. Den Auftrag erhielt der Malerbetrieb Henrich GmbH aus Wehrheim. „Für Gebäude über der Hochhausgrenze kommen nur nicht brennbare Dämmsysteme infrage. Wir haben also bereits in der Ausschreibung mit einem Mineralwolle-System geplant, mit StoTherm Mineral“, berichtet Geschäftsführer Ahmet Yilmaz.

Systematisch saniert

Gedämmt ist das Hochhaus mit der Sto-Steinwolleplatte Xtra2/B/H2 in einer Dicke von 160 mm, darauf liegt ein mineralischer Leichtmörtel (StoLevell Novo) als Armierungsmasse in 8 bis 10 mm Schichtdicke. Um die Waschbeton-Optik modern zu interpretieren, entwickelte das Architekturbüro Friedhelm Schmidt eine besondere Idee für die Fassadengestaltung: In den (wiederum mineralischen) K3-Oberputz wurden Fugen eingezogen, sodass die Felder den ursprünglichen Platten entsprechen. Diese Felder wurden dann mit einem Besen texturiert. Die Schlussbeschichtung: StoColor Dryonic als bionische Farbe, die Regentropfen und Tau in Rekordzeit abführt und auf diese Weise einem Algen- und Pilzbefall vorbeugt. In die noch nasse Fassadenfarbe blies das Profi-Team die Effekt-Glasmischung StoEffect Vetro mit einer Trichterpistole ein.

Auch die Laubengänge wurden mit der bionischen Farbe gestrichen, hier in einem intensiven Rot. Ahmet Yilmaz freut sich über die außergewöhnlich gestaltete Außenwand: „Der Besenstrich gibt der Putzfassade eine hochwertige Optik und durch die Glassplitter kommt die Textur in der Sonne besonders schön zur Geltung.“ Das Gestaltungskonzept gefällt auch der GWH, die mittlerweile zwei weitere Gebäude in dieser Technik beauftragt hat.

Die Investition hat sich für die Eigentümerin gelohnt: Ihr Gebäude ist wieder attraktiv, sowohl optisch als auch was den Wohnwert betrifft. Zudem erfüllt die Sanierung die Vorgaben der KfW, so dass die GWH für dieses Projekt Fördermittel erhielt.

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Literaturhinweise

  • Quelle: Sto SE & Co. KGaA

Redaktion (allg.)

Pixabay/ Mohamed_hassan
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