Anpassungsfaktor steigt 2024 um 7,5 Prozent
Die Beiträge der Wohngebäudeversicherung werden jedes Jahr an die Baupreis- und Lohnkostenentwicklung angepasst. Das sei notwendig, erklärt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, damit Gebäude ausreichend versichert sind.
Die Baupreise in Deutschland seien 2023 weiter gestiegen – wenngleich nicht mehr so stark wie im vergangenen Jahr. Während der sogenannte Anpassungsfaktor für 2023 noch um 14,7 Prozent stieg, beträgt der Anstieg für 2024 nur noch 7,5 Prozent. Für Immobilieneigentümer habe sich der Anstieg damit praktisch halbiert, sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Dieser Anpassungsfaktor wirke sich auf die Höhe der Prämien in der Wohngebäudeversicherung aus. Diese werden jährlich an die Baupreis- und Lohnkostenentwicklung angepasst, um den tatsächlichen Kosten für die Reparatur oder Wiedererrichtung eines Gebäudes gerecht zu werden.
Die jährlichen Anpassungen seien notwendig, damit ein Haus jederzeit ausreichend versichert ist. Wäre ein Wohngebäude zu einem fixen Betrag versichert, würde dieser aufgrund der Inflation schon nach kurzer Zeit nicht mehr ausreichen, um einen Totalschaden abzudecken. Daher seien die meisten Gebäude in Deutschland zum gleitenden Neuwert versichert, das heißt ohne feste Versicherungssumme. „Unsere Versicherungsnehmer können sich darauf verlassen, dass die gleitende Neuwertversicherung jederzeit auch existenzbedrohende Schäden vollständig abdeckt. Niemand muss in Zeiten hoher Inflation eine Unterversicherung fürchten“, sagt Käfer-Rohrbach.
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Teil 1: Immer mehr Gebäudeschäden durch Extremwetter
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Auch wenn sich der Anstieg des Anpassungsfaktors spürbar abgeschwächt habe, liege er dennoch für 2024 weiter über dem langfristigen Mittel von rund 4,3 Prozent pro Jahr. Grundlage der Berechnung sind der Baupreisindex für Wohngebäude und der Tariflohnindex für das Baugewerbe des Statistischen Bundesamts.
Versicherte haben durch eine solche Beitragsanpassung kein außerordentliches Kündigungsrecht. Denn mit der Anpassung des Beitrages sind auch höhere Leistungen im Schadensfall verbunden. Allerdings können Kunden der Beitragsanpassung widersprechen. Das Gebäude wäre dann jedoch nicht mehr zum gleitenden Neuwert versichert und somit möglichweise schnell unterversichert.
Fußnoten
Quelle: GDV
Redaktion (allg.)

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