Mietpreis-Check
Luxus-Apartments werden zum Problem für Studenten

Hinter München folgen Ulm (16,90 Euro) und Stuttgart (15,50 Euro). Auch in anderen beliebten Unistädten wie Freiburg (13,30 Euro), Köln und Potsdam (jeweils 12 Euro) oder Hamburg (11,90 Euro) verlangen Vermieter für kleine Wohnungen hohe Mieten.
In einigen Städten kommen immer mehr teure möblierte Mikroapartments auf den Markt
Deren Vermieter haben vor allem gutverdienende Pendler im Visier. Aus Mangel an
günstigen Alternativen müssen immer mehr Studenten zumindest vorübergehend auf diese Apartments zurückgreifen. Ausgerechnet in den bereits teuersten Städten München (+21 Prozent), Ulm (+36 Prozent) und Stuttgart (+16 Prozent) sind die hohen Mietpreise deshalb im Vergleich zum vorausgegangenen Sommersemester noch einmal kräftig gestiegen. Die Zunahme von Luxus-Apartments lässt sich vor allem in Städten beobachten, in denen neben einer oder mehreren Hochschulen auch große Unternehmen und wichtige Institutionen ansässig sind.
Starke Anstiege besonders in Siegen und Potsdam
Besonders starke Mietanstiege bei den Singlewohnungen im Vergleich zum Vorsemester zeigten sich auch in Siegen (11 Euro, +36 Prozent) und Potsdam (12 Euro, +38 Prozent). Die boomende brandenburgische Landeshauptstadt verzeichnet bei allen Wohnungsgrößen steigende Mieten - hochpreisige möblierte Apartments spielen aber auch hier eine Rolle. In Siegen hingegen lässt sich der kräftige Preisanstieg eher darauf zurückführen, dass zum Wintersemester eine große Zahl an Studienanfängern in die Stadt strömt und das Wohnungsangebot knapp wird. Solche saisonalen Engpässe betreffen vor allem kleinere Städte, bei denen die studentische Nachfrage stark ins Gewicht fällt.
Leipzig und Chemnitz am günstigsten
Wer im Studium nicht aufs Alleinwohnen verzichten mag, findet auch noch Unistädte mit günstigen kleinen Wohnungen. In Kiel (8,30 Euro, +4 Prozent) oder Rostock (6,50 Euro, -2 Prozent) schont man sein Budget und hat auch noch das Meer vor der Haustür. Auch in angesagten Unistädten wie Dresden (7,80 Euro, +4 Prozent) und Leipzig (7 Euro, +3 Prozent) lässt sich eine Singlewohnung einfacher finanzieren. Die günstigsten Studentenbuden bietet Chemnitz mit einem Quadratmeterpreis von 5,40 Euro (+4 Prozent).
Berechnungsgrundlage
Für die Auswertung wurden die Mietpreise der deutschen
Universitätsstädte mit mehr als 10.000 Studierenden untersucht. Verglichen wurden die Mieten von 26.700 Wohnungen mit bis zu 40 Quadratmetern Wohnfläche. Die Preise geben den Median der Kaltmieten bei neu zu vermietenden Wohnungen wieder, die zwischen März 2015 und August 2015 (Sommersemester) sowie September 2015 und Februar 2016 (Wintersemester) auf immowelt.de angeboten wurden. Der Median ist der
mittlere Wert der Angebotspreise.
Weitere Informationen zum Mietpreis-Check Unistädte
Quelle: immowelt.de
► Lesetipp: emirica-Analyse: Mietpreisbremse kann zum Rohrkrepierer werden. In der IVV immobilien vermieten & verwalten Heft 03/2016
Suchbegriffe: MietenMietpreisbremseStudentenStädte