Das geht aus der Absatzstatistik hervor, die der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) für das erste Quartal 2025 vorgelegt hat. Die Zahlen des Spitzenverbandes der Heizungsindustrie erfassen neben Wärmepumpen sämtliche am Markt verfügbaren Heizungsarten. Nachdem der Absatz im Jahr 2024 bereits um 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen war, setzten die Hersteller im ersten Quartal 2025 über alle Technologien hinweg 32 Prozent weniger Heizungen ab als noch im Vorjahreszeitraum. In absoluten Zahlen entspreche das 147.000 verkauften Heizungen. Im ersten Quartal 2024 habe der Absatz in absoluten Zahlen noch bei 217.500 Heizungen gelegen.
Wärmepumpen mit Plus von 35 Prozent
Zwar zeichne sich bei einzelnen Segmenten wie Biomasse-Heizungen oder Wärmepumpen eine leichte Erholung ab. So verzeichneten Wärmepumpen ein Plus von 35 Prozent gegenüber dem schwachen Vorjahr. In absoluten Zahlen seien dies jedoch nur 62.000 abgesetzte Einheiten. Von den politisch angestrebten 500.000 installierten Wärmepumpen pro Jahr sei der Markt damit weit entfernt. Besonders hoch seien die Rückgänge im ersten Quartal 2025 bei Gasheizungen, obwohl rund 5,6 Millionen der installierten Systeme im Bestand veraltet seien und nicht mehr dem Stand der Technik entsprächen.
Prognose: 2025 droht schwächster Absatz seit zehn Jahren
Der Prognose des BDH zufolge könnte der Absatzeinbruch bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen im Vergleich zum Vorjahr zwischen drei und 13 Prozent betragen. Dies entspräche dem schlechtesten Ergebnis der letzten zehn Jahre.
Wie dringend notwendig mehr Dynamik bei der Heizungsmodernisierung sei, verdeutlicht neben der BDH-Statistik auch der Gebäudereport 2025 der Deutschen Energie-Agentur (dena). Demnach wurden 18 Prozent der Heizungen vor 1995 installiert und sind damit 30 Jahre alt oder älter.
GEG vereinfachen und praxistauglich ausgestalten
Als zentralen Impuls für die Belebung der Heizungsmodernisierung empfiehlt der BDH, das Gebäudeenergiegesetz praxisnah auf die Lebenssituationen der Haushalte auszurichten. Das derzeitige GEG – insbesondere der Paragraf 71 – werde von den Menschen als zu kleinteilig und kompliziert empfunden. Die Menschen empfinden die Vorgaben vielfach als Bevormundung. Der Paragraph verlangt, dass neue installierte Heizungsanlagen zu 65 Prozent mit regenerativer Energie arbeiten. Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung heißt es dazu, das Gebäudeenergiegesetzt werde „technologieoffen“ umgestaltet.
CO2-Einsparung durch Heizungsmodernisierung rückläufig
Welche CO2-Einsparpotentiale im Anlagenbestand stecken zeigen neue Berechnungen, die das ITG Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden im Auftrag des BDH durchgeführt hat. So habe der Austausch veralteter Heizungstechnik in den Jahren 2022, 2023 und 2024 insgesamt zu einer CO2-Einsparung von jährlich 6,8 Millionen Tonnen geführt. Allein das Rekordjahr 2023, in dem die Hersteller über 1,3 Millionen Wärmeerzeuger absetzten, brachte einen jährliche CO2-Ersparnis von drei Millionen Tonnen. Korrespondierend zu den rückläufigen Absatzzahlen betrage die CO2-Reduktion im vergangenen Jahr nur bei 1,6 Millionen Tonnen jährlich.
Lesen hier die Jahresbilanz der Heizungsindustrie für 2024.
Unten zwei Grafiken mit Verkaufsdaten zum Download.












