Vergangene Debatte um das Heizungsgesetz lähmt den Markt immer noch
Das geht aus der Absatzstatistik hervor, die der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) vorgelegt hat. „Die letztjährige Debatte um das Gebäudeenergiegesetz wirkt bei den Menschen nach. Die Verunsicherung in Punkto Heizungsmodernisierung ist immer noch groß”, erklärt BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt die aktuelle Marktsituation. Zudem sei nach Auffassung des Verbandes bei den Menschen noch zu wenig bekannt, welche technischen Lösungen das Gesetz zulässt. Große Unkenntnis herrsche auch bei der neu ausgerichteten Förderung.
Starke Zurückhaltung bei Wärmepumpen
Besonders bemerkbar mache sich die Investitionszurückhaltung bei Wärmepumpen. Die Hersteller setzten 52 Prozent weniger Geräte ab als noch im Vorjahreszeitraum. Das entspreche 74.000 abgesetzten Einheiten in absoluten Zahlen. Dabei hatten die Hersteller gemeinsam mit weiteren Marktpartnern ihre Unterstützung für das von der Bundesregierung gesteckte Ziel zugesichert, ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen zu installieren. In diesem Kontext haben die Unternehmen teils milliardenschwere Investitionen getätigt, um zusätzliche Produktionskapazitäten aufzubauen. In der Prognose geht die Heizungsindustrie davon aus, dass im laufenden Jahr lediglich bis zu 200.000 Wärmepumpen abgesetzt werden.
Absatz von Pelletheizung fast tot
Die Verunsicherung der Verbraucher spiegele sich auch in der negativen Marktentwicklung von holzbasierten Heizungen wider. Insgesamt sei der Absatz von Biomasseheizungen um 79 Prozent zurückgegangen. Innerhalb dieses Segments schrumpfte der Markt für Pelletheizungen sogar um 81 Prozent. Das entspreche 4.000 abgesetzten Geräten.
Die negative Marktentwicklung schlage auch auf alle übrigen Systemkomponenten der Heizung durch. So setzten die Hersteller 58 Prozent weniger solarthermische Anlagen und 50 Prozent weniger Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung ab. Auch Heizkörper und Fußbodenheizungen verzeichnen Marktrückgänge.
Vor dem Hintergrund dieser Situation fordert der BDH die Politik auf, schnellstmöglich Maßnahmen zu ergreifen. Vor allem fordert der Verband gemeinsam mit weiteren Marktpartnern eine breit angelegte Kommunikationskampagne. Die Verbraucher benötigen jetzt klare Informationen über die nun bestehenden Rahmenbedingungen. Nur so könne die Verunsicherung abgebaut und verloren gegangenes Vertrauen in die Heizungsmodernisierung zurückgewonnen werden.
„Staatliche Förderung so gut wie nie“
Unterdessen weißt der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) darauf hin, dass die staatliche Förderung für den Einbau von Wärmepumpen 2025 fortgesetzt werde. Die Koalitionsspitzen der Ampelregierung hätten eine Einigung zum Bundeshaushalt 2025 erzielt, und Teil der Einigung sei auch, dass die Finanzierung der Bundesförderung effiziente Gebäude gesichert sei. Nach Angaben von BWP-Geschäftsführer Martin Sabel sei die Heizungsförderung durch Zuschüsse von bis zu 70 Prozent so gut aufgestellt wie nie zuvor. (Red.)
Wichtige Regelungen und die Förderung des Heizungstausches nach dem Gebäudeenergiegesetz