Abschaffung der EEG-Umlage ist wichtiges Signal

Die Diskussion um die Abschaffung der EEG-Umlage ist im vollen Gange. Die Politik plant für die neue Legislaturperiode eine Gegenfinanzierung aus dem Bundeshaushalt oder durch höhere CO2-Steuern. Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) sieht damit seine Kernforderung bestätigt: dass der Umbau der Energieversorgung voranzutreiben und der Strompreis zu senken sei.

Vor Kurzem hat das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil zum Klimaschutzgesetz klargestellt, dass der Gesetzgeber bereits vor dem Jahr 2030 konkrete Maßnahmen zur CO2-Reduktion formulieren muss. Die Politik ist damit aufgefordert, beim Klimaschutz nachlegen. Politiker aus CDU, SPD und von Bündnis 90/Die Grünen planen nun für die neue Legislaturperiode die Abschaffung der EEG-Umlage. BILD: Grammer SolarR. Ettl
Vor Kurzem hat das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil zum Klimaschutzgesetz klargestellt, dass der Gesetzgeber bereits vor dem Jahr 2030 konkrete Maßnahmen zur CO2-Reduktion formulieren muss. Die Politik ist damit aufgefordert, beim Klimaschutz nachlegen. Politiker aus CDU, SPD und von Bündnis 90/Die Grünen planen nun für die neue Legislaturperiode die Abschaffung der EEG-Umlage. BILD: Grammer SolarR. Ettl

Klimaschutz um Bundestagswahlkampf 2021

Mit dem Vorschlag, die im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verankerte EEG-Umlage abzuschaffen, entsprechen die drei Vertreter der großen Volksparteien einer zentralen, seit Langem geäußerten Forderung der elektrohandwerklichen Organisation, die sich auch in den zur Bundestagswahl 2021 formulierten „Wahlprüfsteinen“ des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) findet.

Strom als „der“ saubere Energieträger

Hintergrund ist, dass Strom die effizientesten Nutzungsmöglichkeiten bietet und künftig in vielen Bereichen zu „dem“ sauberen Energieträger wird, so der ZVEH. Selbst die Bundesregierung geht im Rahmen ihrer Gesetzgebungsmaßnahmen davon aus, dass der Bedarf an Strom aus erneuerbaren Quellen rapide ansteigen wird. „Eine Abschaffung der EEG-Umlage ist daher ein wichtiges Signal und würde verdeutlichen, wie ernst es der Bundesregierung mit der Energiewende ist“, so ZVEH-Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi: „Gleichzeitig schafft eine Erhöhung der CO2-Emissionspreise Anreize für Unternehmen, stärker auf die Dekarbonisierung zu setzen, neue Technologien zu entwickeln und in Erneuerbare Energien zu investieren. Die Kosten der Energiewende dürfen gerade nicht auf den Strompreis umgelegt werden!“

Klare Ausbaupfade definieren und Strom günstiger machen

Auch der ZVEH hatte die Bundesregierung in der Vergangenheit wiederholt aufgefordert, klare Ausbaupfade für Erneuerbare Energien zu definieren und den CO2-Preis als Steuerungsinstrument einzusetzen, um den Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft zu ebnen. Gleichzeitig bedarf es nach Ansicht der elektrohandwerklichen Organisation einer stärkeren Einbindung der Verbraucher in die Energiewende. Die Abschaffung der EEG-Umlage wie auch eine Flexibilisierung im Bereich der Stromnutzung wie sie beispielsweise Quartiersansätze und Mieterstrommodelle bieten, kann hierzu beitragen und aus Energieverbrauchern „Prosumer“ machen – Verbraucher (Consumer) also, die gleichzeitig auch Produzenten sind.

Hintergrund:
Regierung muss Klimaschutzgesetz verschärfen
Die Rolle von CO2-Neutralität

Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) schreibt vor, dass zu Prozessen, bei denen personenbezogene Daten verarbeitet werden, der Verantwortliche Verfahrensverzeichnis führen muss. Insbesondere bei einer Prüfung durch die Datenschutzbehörden muss der Verantwortliche...
Printer Friendly, PDF & Email
21.10.2022
Offener Brief an Bundesregierung
„Jede Kilowattstunde zählt“ – unter dieser Überschrift fordern vier Verbände der Immobilienwirtschaft angesichts der Energiekrise in einem offenen Brief an die Bundesregierung, die vielfältigen...
20.3.2024
Klimafreundliche Solarstromproduktion
priwatt ist ein Anbieter für Stecker-Solaranlagen. Die Firma erweitert ihr Angebot um die eigene Energiemanagement-App namens Orbit. Mit der Vorstellung unterstreicht das Unternehmen seine Mission...
20.3.2024
Bilanz CO2-Emissionen 2023 des UBA
Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes gingen die CO2-Emissionen im Gebäudesektor 2023 um 7,5 Prozent zurück. Branchenverbände lassen wissen: Da ginge mehr, wenn der Staat den Heizungstausch stärker...
7.8.2024
Intelligente Messsysteme
Smart-Metering ̶ was ist das überhaupt und was kostet das? Viele Vermieter wünschen sich mehr Informationen zu diesem Thema. Das zeigt eine aktuelle Befragung des Energiedienstleisters Techem unter...
4.7.2023
Strategie zum Ausbau der Photovoltaik
Ein neues Modell zur gemeinschaftlichen Stromversorgung, Vereinfachungen beim bestehenden Mieterstrommodell und Verbesserungen für Betreiber von Balkonsolaranlagen – das sind zentrale Elemente der...
25.3.2022
Wohnungswirtschaft zu Energiekosten
Die Wohnunswirtschaft begrüßt das Entlastungspaket für Energiekosten und die Förderung für den Austausch älterer Heizungen. Der Staat müsse aber zusätzlich zur wichtigen Unterstützung...