Am westlichen Stadteingang von Pforzheim entsteht ein Wohnhaus in Holzbauweise

Der Ökologie des Wohnhausprojekts gilt besonderes Augenmerk. Der hohe "Carl" mit 14 Geschossen ist eine markante Holzkonstruktion mit massivem Erschließungskern. Er soll dabei höchsten Energiestandards genügen. Der Bau in die Höhe ist aus Sicht der Stadtentwicklung eine Antwort auf immer knapper werdende innerstädtische Flächen und als städtebauliche Antwort auf die Zersiedelung der Landschaft.

Am 31.8.2022 starteten die Holzbauarbeiten am Wohnturm "Carl" in Pforzheim durch das Spezialunternehmen Züblin Timber. BILD: Peter W. Schmidt Architekten GmbH
Am 31.8.2022 starteten die Holzbauarbeiten am Wohnturm "Carl" in Pforzheim durch das Spezialunternehmen Züblin Timber. BILD: Peter W. Schmidt Architekten GmbH

Bauherr ist die Baugenossenschaft Arlinger, Architekt ist Peter W. Schmidt

Das Gebäude an der Carl-Hölzle-Straße in Pforzheim ist als Holz-Hybrid-Haus konzipiert. Das bedeutet: Nicht alles wird aus Holz gebaut. Dort, wo es vor allem aus brandschutztechnischen Gründen notwendig ist, bleibt man bei Stahlbeton. Im Sinne eines durchgängig glaubwürdigen Projekts wird man dem Hochhaus auch von außen sein „hölzernes Wesen“ ansehen. Es geht aber weniger um die Fassade, als um die tragende Konstruktion. Hier wird vor allem heimisches Holz verbaut. Und im Inneren gibt es reichlich Holz zu sehen, zu spüren und zu erleben.

Die Direktion Karlsruhe der Ed. Züblin AG realisiert als Generalunternehmen für die Baugenossenschaft Arlinger eG den schlüsselfertigen Neubau mit rd. 45 m Höhe.

Beschleunigte Baulogistik

Die Holzbauweise erlaubt eine rationelle Vorfertigung kompletter Module. So werden Wände und Decken schon komplett in der Holzbaufirma vorbereitet. Mit allen nötigen Aussparungen und Öffnungen, teils sogar mit Fenstern und Türen.

Das sorgt natürlich für eine verkürzte Bauzeit und eine deutlich vereinfachte, verschlankte Baulogistik vor Ort.

Die Baugenossenschaft Arlinger möchte mit "Carl" 73 erschwingliche Mietwohnungen zur Verfügung zu stellen und somit dem Wohnraummangel entgegen wirken. An eine Kindertagesstätte im Nebengebäude wurde auch gedacht.

Ein Holz-Hybrid-Haus, energiesparend nach KfW-Standard 55 EE

"Carl" steht für Effizienz, Nachhaltigkeit und Regionalität. Bei der Herstellung der Brettsperrholz-Elemente verbaut Züblin Timber im Werk in Aichach Holz aus dem Pforzheimer Forst. Rund 375 m³ dieses regionalen Holzes werden allein in den Decken des Hochhauses verbaut. Der heimische Stadtwald wird nachhaltig und naturnah bewirtschaftet und liefert qualitativ hochwertiges Material. Holz gilt als klimaneutraler Baustoff. Durch die Holzkonstruktion und den regionalen Bezug profitiert das Klima sogar doppelt: 2.000 t CO2 werden bei "Carl", im Vergleich zu herkömmlichen Massivbauarten, eingespart.

Quelle: Ed. Züblin AG / carl.arlinger.de

 

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