Ursachen sind vor allem die anhaltenden Auswirkungen der Coronakrise und seit diesem Jahr auch die Folgen des Krieges gegen die Ukraine.
Kein kompletter Stillstand beim Neubau, aber langsamere Fertigstellungen
Durch einen kontinuierlichen und vertrauensvollen Austausch mit den Bauträgern und aufgrund des gegenseitigen Verständnisses für die aktuellen Schwierigkeiten ist es dem Land Brandenburg gelungen, eine überraschend kräftige Bauaktivität zu gewährleisten.
Zwar wurde das Fördervolumen von zuletzt bereitgestellten 165 Mio. Euro für die Mietwohnungsbauförderung nicht vollständig abgerufen, insgesamt konnten damit aber 1.300 Wohnungen gefördert werden, von denen mit 622 Wohnungen fast die Hälfte mietpreis- und belegungsgebunden sind.
Mit dem im Oktober in die Wohnungsbauförderung integrierten Klimabaustein unterstützt das Land zudem aktiv die Erreichung der Klimaschutzziele. Das Fördervolumen für den Wohnungsneubau soll im kommenden Jahr auf 176 Mio. Euro aufgestockt werden. Im Jahr 2024 sind über 200 Mio. Euro für die Mietwohnungsbauförderung vorgesehen. Die Neubauoffensive geht also weiter.
„Brandenburg weiß genau, was es will, und das sind vor allem neue Wohnungen, zu einem signifikanten Teil preisgebunden und erschwinglich für jeden“, erläutert Christopher Weiß, Vorstandsvorsitzender des BFW Landesverbands Berlin/ Brandenburg und Geschäftsführer von Glockenweiß. Er erklärt weiter: „Natürlich geht dabei nicht immer alles reibungslos vonstatten, aber es gibt dennoch in den meisten Fällen mehr Gründe, positiv weiterzugehen als zu meckern.“
Das sehen auch die Mitglieder des BFW so, die sich mit ihren Projekten in Brandenburg überwiegend willkommen und gern gesehen fühlen. Dafür verantwortlich sind nicht zuletzt die erfolgreiche Ansiedlung von Unternehmen wie Tesla und der Einfluss des fertiggestellten BER, mit denen zahlreiche neue Arbeitnehmer in die Region kommen und nach für sie passende Wohnungen suchen.
Wegzug aus der Hauptstadtregion nimmt zu
Für Berlin sehen die Expertinnen und Experten mittlerweile eine Trendwende. Der Wegzug aus der Hauptstadtregion nimmt zu, während die Gemeinden, die direkt am traditionellen Speckgürtel liegen, von den zusätzlichen Einwohnerinnen und Einwohnern profitieren. Mittlerweile erfreuen sich auch die sogenannten Städte der 2. Reihe zunehmender Beliebtheit. Ein entscheidender Vorteil ist dabei eine direkte Anbindung über die Schiene.
Das Expertenforum zur Situation des Neubaus im Land Brandenburg unter dem Motto „Wachstum in Brandenburg ohne Verwerfungen“ fand am 19. Oktober in Potsdam statt.
Quelle: BFW Landesverband Berlin/Brandenburg e. V.