Die Vereinbarkeit von sozialem und nachhaltigen Wohnungsbau

Vorbildlich verfolgt das kommunale Wohnungsunternehmen Howoge in Berlin bei allen Neubauten das Ziel einen möglichst ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Intelligente Gebäudetechnik wie dezentrale Trinkwasserstationen, Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und Mieterstrom sollen bei möglichst vielen Neubauvorhaben umgesetzt werden. Hier sind einige Bauvorhaben in der Hauptstadt angerissen.

Die Howoge versucht Lösungen zur alternativen Energiegewinnung für Hunderte von Wohnungen zu finden. So zum Beispiel mit Photovoltaikanlagen für die Gewinnung von Mieterstrom auf Dächern im Bestand in Berlin-Lichtenberg. BILD: HOWOGE
Die Howoge versucht Lösungen zur alternativen Energiegewinnung für Hunderte von Wohnungen zu finden. So zum Beispiel mit Photovoltaikanlagen für die Gewinnung von Mieterstrom auf Dächern im Bestand in Berlin-Lichtenberg. BILD: HOWOGE

Erstes Gebäude im KfW40 Plus-Standard

Mit dem Bau der Sewanstraße 20/22 in Berlin-Lichtenberg hat die Howoge das erste Gebäude im KfW40 Plus-Standard errichtet. Begleitet wurde die Planung der Gebäude durch das Forschungsprojekt „Kostengünstiger und zukunftsfähiger Geschosswohnungsbau im Quartier“ – koordiniert vom Architekten Dr. Burkhard Schulze Darup, gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. (Foto oben)

Mieterstrom in Hohenschönhausen

Noch in diesem Jahr werden mehr als 1.300 Mieter:innen aus drei Quartieren in Hohenschönhausen CO2-freien Strom vom eigenen Dach beziehen. Auf den Dächern der Häuser Warnemünder Straße 56-54 und Rostocker Straße 36-54 wurden die ersten Mieterstromanlagen bereits installiert, im Laufe des Jahres folgen zwei weitere Quartiere in Hohenschönhausen.

Die Howoge plant im  Jahr 2021 insgesamt 734 Wohnungen mit Mieterstrom auszustatten. Im Fokus stehen dabei vor allem fünf- bis sechsgeschossige Plattenbauten mit Flachdach, wie es sie im Bestand des Wohnungsunternehmens des Landes Berlin zahlreich gibt. Für das Jahr 2022 sollen mindestens fünf weitere Quartiere mit rund 750 Bestandswohnungen mit Mieterstrom versorgt werden.

Energiewende auch für einkommenschwache Haushalte

Gleichzeitig zahlt der günstige Strom-Tarif auf eine bezahlbare Gesamtmiete ein und ermöglicht auch Haushalten mit geringem Einkommen eine Teilhabe an der Energiewende. Der Arbeitspreis beträgt aktuell 26 Cent/kWh bei einem monatlichen Grundpreis von sieben Euro. Damit kostet der Howoge-Grünstrom rund fünf Cent/kWh weniger als vergleichbare Tarife im bundesweiten Durchschnitt.

Ein Haushalt, der pro Jahr 2.000 kWh Strom verbraucht, spart auf diese Weise jährlich knapp 100 Euro. Die Kosten für die Ausrüstung der Bestände mit Photovoltaik werden nicht auf die Mieten in den betreffenden Beständen umgelegt. Die Mieter:innen haben nach wie vor die Möglichkeit der freien Wahl des Stromanbieters.

Autofrei und Spaß dabei

Auf dem ehemaligen Gelände von Berlin Chemie, am Rand des Landschaftsparks Johannisthal, entsteht ein autofreies Quartier mit 314 Wohnungen, Gewerbeflächen sowie einer Großtagespflege für Kinder.

Insgesamt 20 freistehende Häuser gruppieren sich um fünf großzügige Innenhöfe. Das Besondere an den Johannis-gärten: Sie werden in zwei Konstruktionssystemen  errichtet, sechs Häuser in umweltfreundlicher Holz- Hybridbauweise, 13 in Massivbauweise und ein Haus in Kombination aus beiden Bautypen.

Neben bezahlbaren Mieten sowie dem städtebaulichen Konzept zeichnen sich die Johannisgärten durch modernste Energietechnik sowie eine energiesparende Bauweise nach dem KfW-Effizienzhaus-Standard 55 aus. Auf sechs Gebäuden befindet sich jeweils eine Photovoltaikanlage, die günstigen, CO2-freien Strom vom eigenen Dach produziert.

In den Wohnungen selbst sorgen dezentrale Wohnungsstationen für die Beheizung sowie die Warmwasserbereitung. Eine Quartiersgarage bietet 130 Stellplätze für Elektrofahrzeuge und PKW.

Nachhaltigkeitsbericht

Bis 2045 soll der gesamte Bestand der Howoge Wohnungsbaugesellschaft mbH, eigenen Angaben zufolge, klimaneutral sein. Wie die landeseigene Gesellschaft dieses Ziel erreichen will, hat sie in ihrem Nachhaltigkeitsbericht 2020 veröffentlicht. So plant das Berliner Unternehmen zukünftig alle eigenen Neubauten im KfW55- oder KfW-40-Standard zu errichten. Im Bestand wird die Primärenergie für Heizung und Warmwasser sowie die Stromerzeugung, sukzessive durch Alternativen ersetzt.

Quelle: Howoge

 

Video: Howoge Quartier Sewanstraße Berlin-Lichtenberg

Die Vereinbarkeit von sozialem und nachhaltigen Wohnungsbau hat sich die Howoge (landeseigene Gesellschaft von Berlin) zum Ziel gesetzt.

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