Hilfswerk-Siedlung GmbH 70 Jahre alt

Evangelisches Wohnungsunternehmen wurde in der größten Wohnungsnot gegründet

Nach dem Zweiten Weltkrieg war rund ein Fünftel aller Wohnungen zerstört und zwölf Millionen Flüchtlinge brauchten eine Unterkunft. Um Menschen in größter Not zu helfen gründete die Evangelische Kirche in Berlin am 13. Juni 1952 die Hilfswerk-Siedlung GmbH.

In der Geschäftsstelle der Hilfswerk-Siedlung leben zur Zeit Geflüchtete aus der Ukraine. Die Mitarbeiter haben kurzerhand die Büros geräumt. Foto: HWS
In der Geschäftsstelle der Hilfswerk-Siedlung leben zur Zeit Geflüchtete aus der Ukraine. Die Mitarbeiter haben kurzerhand die Büros geräumt. Foto: HWS

Die HWS baute die ersten Häuser für Kriegswitwen, Geflüchtete und Arbeitslose in Berlin-Zehlendorf. Aber nicht nur Mietwohnungen entstanden in Berlin-Zehlendorf, sondern auch Eigenheime für kinderreiche Familien. „In unserer Arbeit leitet uns ein christliches Menschenbild. Das bedeutet für uns fürsorglich, respektvoll und offen mit den Mitmenschen umzugehen. Seit 70 Jahren steht die Hilfswerk-Siedlung GmbH für bezahlbaren Wohnraum. Bis heute sind wir unserer Gründungsidee bezahlbarer Wohnraum treu geblieben. Die Nachfrage nach preiswerten Wohnungen zur Miete ist weiterhin ungebrochen“, so Jörn von der Lieth, Geschäftsführer der Hilfswerk-Siedlung GmbH.

In der Gropiusstadt hat die HWS rund 1.600 Wohnungen gebaut

Im Lauf der Jahre wurde das Engagement der Hilfswerk-Siedlung GmbH, die mit kleinen Siedlungen begann, immer größer und fand während der 1970er Jahre in der Gropiusstadt seinen Höhepunkt. Hier wurden 1.594 Wohneinheiten, zehn Geschäfte und ein Gesundheitszentrum gebaut.

Zahlreiche Auszeichnungen dank Innovationsfreude

„Wir sind sehr stolz, dass wir die Hilfswerk-Siedlung GmbH zu einem modernen und innovativen Immobilienunternehmen weiterentwickelt haben. Uns ist es wichtig, dass wir nachhaltige und zukunftsfähige Projekte und Maßnahmen umsetzen, wie beispielsweise die HWS-App, das papierlose Büro und der Chatbot auf unserer Homepage“, berichtet Lena Karohs, Prokuristin und Abteilungsleiterin Unternehmensentwicklung der Hilfswerk-Siedlung GmbH. „Unsere Innovation und Modernität zeichnet sich durch zahlreiche Preise und Sonderehrungen aus. So haben wir unter anderem den DW Zukunftspreis und auch den BBU ZukunftsAward gewonnen. Erst im letzten Jahr wurden wir bei dem Landeswettbewerb „Unternehmen für Familien.Berlin 2021“ als familienfreundlichstes Unternehmen sowie von der IHK für unsere exzellente Ausbildungsqualität ausgezeichnet. Seit 2009 führen wir das audit berufundfamilie erfolgreich aus und sind zertifiziert“, führt Dorit Brauns, stellvertretende Geschäftsführerin der Hilfswerk-Siedlung GmbH, aus.

Aktuell werden 10.000 Wohnungen bewirtschaftet

Aktuell verwaltet die Hilfswerk-Siedlung GmbH rund 10.000 Einheiten aus eigenem und fremdem Bestand. Dazu gehören neben Wohnungen und Erbbaurechten auch Liegenschaften sowie ein eigener Forst. Zum Besitz der HWS zählen verschiedenartige Immobilien in Berlin, Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern.

In der Geschäftstelle wohnen jetzt Menschen aus der Ukraine

„Dass für uns die Nächstenliebe und Sicherheit der Menschen höchste Priorität haben, zeigt sich aktuell durch die schreckliche Situation in der Ukraine. Wir haben sofort Frauen und Kinder in unserer Geschäftsstelle aufgenommen und eine Wohngemeinschaft gegründet. Unsere neuen Mitbewohner*innen sollen sich sicher und geborgen fühlen. Es ist sehr traurig, dass wir auch nach 70 Jahren HWS-Bestehen hilflose und zivile Menschen aus anderen Ländern aufnehmen müssen, weil in ihrem Heimatland Krieg herrscht. Ein kleiner Lichtblick ist es dann, wenn die Kinder, die wir aufgenommen haben, auf unserem Hof spielen und lachen“, so Jörn von der Lieth. (Red.)

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