Genossenschaft erreicht im Jahr 2021 ein wirtschaftliches Rekordergebnis
Die SPAR + BAU konnte im Geschäftsjahr 2021 an die wirtschaftlichen Erfolge der Vorjahre anknüpfen, der Jahresüberschuss erreichte mit knapp 4,5 Mio. Euro (Vorjahr: rd. 3,9 Mio. €) ein neues Rekordhoch. Mit Zustimmung des Aufsichtsrates und der Vertreterversammlung sollen 4,1 Mio. Euro den Rücklagen zugeführt werden, um eine nachhaltige Bestandsbewirtschaftung auch zukünftig sicherstellen zu können.
Auch die Anzahl der Genossenschaftsmitglieder wurde nochmals gesteigert. Ende 2021 zählt die Genossenschaft 9.826 Mitglieder (Vorjahr: 9.618). Den Zuwachs im mittlerweile 19. Jahr in Folge führen Dieter Wohler und Peter Krupinski auf das genossenschaftliche Geschäftsmodell mit einer hohen Verbundenheit der Mitglieder zu „ihrer“ Spar + Bau und das Interesse an den Neubauprojekten zurück.
Derzeit verzögern sich Neubautätigkeiten
Durch die Neubautätigkeiten im vergangenen Jahr wuchs die Bilanzsumme um rund 22,3 Mio. Euro auf 171,7 Mio. Euro (Vorjahr 149,4 Mio. €) an. Inzwischen werden die Neubauaktivitäten durch die bekannten Lieferengpässe und Preissteigerungen gestört. Der ursprünglich für das Frühjahr 2022 geplante Baubeginn für ein Mehrfamilienhaus in der Paul-Hug-Straße musste aufgrund extrem schwankender Preise für Baumaterialien verschoben werden. Aktuell werde geprüft, ob der Bauauftrag im Sommer 2022 zu wirtschaftlich vertretbaren Konditionen vergeben werden könne.
Große Fortschritte habe das größte Neubauprojekt der Unternehmensgeschichte gemacht, auch wenn sich die Gesamtfertigstellung aufgrund gestörter Lieferketten und daraus resultierenden Materialengpässen etwas verzögere. Der 1. Bauabschnitt des Neubauvorhabens Wiesbadenbrücke mit 136 attraktiven Mietwohnungen sei größtenteils bezugsfertig hergestellt. Bereits Mitte April 2022 haben die ersten Mieter ihre Wohnungen mit Wasserblick bezogen. Über die Vollvermietung des 1. Bauabschnitts konnte sich das Team der Spar + Bau schon zu Jahresbeginn freuen. Die Fertigstellung des 2. Bauabschnitts mit 101 Wohnungen ist für den Sommer 2023 geplant. Ab Herbst 2022 erfolge hier der Abschluss der Mietverträge.
Millionen fließen in die Modernisierung des Bestands
In die nachhaltige Bewirtschaftung des Bestandes wurden im Geschäftsjahr 2021 über 8 Mio. Euro investiert. Bis 2026 sollen die jährlichen Investitionen in den Bestand auf über 9,5 Mio. Euro erhöht werden. Dass die Strategie von zielgerichteter Portfolioerweiterung und nachhaltiger Bestandsbewirtschaftung aufgeht, belege die äußerst niedrige (vermietungsbedingte) Leerstandsquote in Höhe von 0,06 Prozent. Lediglich zwei der 3.475 Mietwohnungen waren zum Stichtag 31. Dezember 2021 nicht vermietet.
Sorgen bereiten die sich stetig verschärfenden Rahmenbedingungen
Auf der Bilanzpressekonferenz wiesen die Vorstände mit gewisser Sorge auf diverse Gesetzesänderungen hin, die das Ertragspotenzial und die ökonomische Basis der Genossenschaft schwächen könnten. Neben unkalkulierbaren Preissteigerungen durch die Knappheit an Baumaterial und Handwerkerleistungen sehe sich die Wohnungswirtschaft durch die Einführung der CO2-Steuer, das Telekommunikationsmodernisierungsgesetz, die Novelle der Heizkostenverordnung, die Diskussion über die Umlagefähigkeit der Grundsteuer sowie eine veränderte KfW-Förderkulisse mit einer Kostenwelle konfrontiert. (Red.)