Mietspiegel-App für Vermieter

In kleineren Städten und Regionen mit weniger Einwohnern steht Vermietern kein Mietspiegel als Orientierungshilfe für die Festsetzung der Miethöhe zur Verfügung. Eine neue Web-App soll es privaten Vermietern ermöglich, sich zu vernetzen.

Mit einer Mietspiegel-App sollen sich Vermieter untereinander vernetzen können, um mehr Daten und Infos über Vergleichsmieten zu generieren. BILD: Immobilien Software Haus und Wohnung (ISHW) GmbH
Mit einer Mietspiegel-App sollen sich Vermieter untereinander vernetzen können, um mehr Daten und Infos über Vergleichsmieten zu generieren. BILD: Immobilien Software Haus und Wohnung (ISHW) GmbH

Und das geht so: Private Vermieter geben Eckdaten wie Baujahr, Größe und Kaltmiete ihrer eigenen Immobilie auf der Webseite www.mietspiegel.com ein und können dann die anonymisierten Daten möglicher Vergleichsobjekte einsehen. Auf Anfrage übermitteln die Anbieter dieses Angebots den Kontakt zu anderen Vermietern. Die können sich somit untereinander zu den Themen Miethöhe und Gestaltung von Mietverträgen austauschen. Die fungieren dann als Belege für eine Mieterhöhung: Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) fordert hierfür die Benennung drei einzelner, vergleichbarer Wohnungen.

Knapp vier Millionen Privatvermieter in Deutschland

Deutschland gilt als Mietwohnungsland. Laut einer Studie von Savills (März 2019, PDF) sind in den kreisfreien Städten rund 65 Prozent der Wohnungen vermietet. Deutschlandweit werden rund 52 Prozent aller Wohnungen zur Miete angeboten - ein nicht unerheblicher Teil des gesamten Wohnraums. Zwei von drei Vermietern bundesweit sind Privatpersonen.

Ortsübliche Vergleichsmiete stellt beste Option dar

Im Sommer 2022 trat das Reformgesetz zum Mietspiegelrecht in Kraft: Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern sind seitdem verpflichtet, einen Mietspiegel zu erstellen, anhand dessen ortsübliche Vergleichsmieten festgelegt werden - ein wichtiges Instrument gerade zur Begründung von Mieterhöhungen. Private Vermieter in kleineren Städten und ländlichen Regionen mit weniger Einwohnern haben diese Orientierungshilfe nicht, müssen aber die gleichen mietrechtlichen Vorschriften erfüllen. Bestimmen Sachverständige per Gutachten die Miete, kostet das in der Regel einen vierstelligen Betrag - die ortsübliche Vergleichsmiete stellt fraglos die bessere Option dar.

Zum Start der Web-App ...

... wird bei der Registrierung nur die Hälfte der Anmeldegebühr (60,00 Euro statt 120,00 Euro) erhoben, die jährliche Nutzungsgebühr von später 36,00 Euro entfällt derzeit noch ganz, da ggf. noch nicht ausreichend Vergleichsobjekte für jede Region vorliegen.

Anbieter der Web-App ist die Immobilien Software Haus und Wohnung (ISHW) GmbH. Das Unternehmen existiert seit April 2022 in Langenpreising bei München und ist spezialisiert auf Softwarelösungen für Immobilien. Zielgruppe sind Privatvermieter von Wohnungen oder Häusern.

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