Beim Gewobag-Bauvorhaben Buckower Höfe (ehemals Quartier Ringslebenstraße) handelt es sich um die Sanierung von Bestandsbauten und den Neubau von zusätzlichen geförderten Wohnungen durch Aufstockung von Dachgeschossen und Ergänzungsbauten. Auf vorhandenen Flächen entstehen 255 zusätzliche Wohnungen. 130.000 Menschen sollen hier (bezahlbaren) Wohnraum finden.
Bauland-Gewinn durch Nachverdichtung
Die Wohnanlage "Buckower Höfe" wurde Anfang der 70er Jahre parallel zur nahe gelegenen Gropiusstadt in Berlin-Neukölln gebaut. Die für die Entstehungszeit typische offene Siedlungsbauweise und der parkartige Charakter machen die Anlage zu einem beliebten Wohnort. Bis 2027 wird die gesamte Wohnanlage modernisiert, neu gestaltet und erweitert. Einige der Bestandsgebäude werden um ein Geschoss aufgestockt. Nach Abbruch eines alten Parkhauses sowie einer eingeschossigen Ladenzeile entstehen fünf neue Mehrfamilienhäuser.
Im eher locker bebauten Buckow bilden die bis zu 18 Stockwerke hohen Wohnhochhäuser nördlich der Ringslebenstraße einen markanten Blickpunkt. Dabei sind viele der Gebäude im Quartier Buckower Höfe mit vier bis sechs Geschossen wesentlich niedriger. Zwischen den Gebäuden plant das Wohnungsunternehmen Grünflächen.
Zur Wohnanlage gehören 35 Mehrfamilienhäuser mit 854 Mietwohnungen sowie das Seniorenwohnhaus „Haus Franken“ mit 140 altersgerechten Apartments. Ein Teil der Erdgeschosse wird gewerblich genutzt für Gastronomie, verschiedene Dienstleistungen und Einzelhandel.
Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind wesentliche Ziele zeitgemäßen Bauens und Modernisierens
Diese Maßnahmen kommen nicht nur der Umwelt und dem Klima zugute. Die damit verbundenen niedrigen Kosten für Heizung und Warmwasser entlasten auch direkt die Mieter. Im Quartier Buckower Höfe werden diese Ziele mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen verfolgt. Neubauten und Dachaufstockungen werden der Energieeffizienzklasse gemäß KfW-55-Standard entsprechen. Die modernisierten Bestandsgebäude werden der Energieeffizienzklasse gemäß KfW-70 Standard im Teilprojekt 1 sowie KFW-55 Standard im Teilprojekt 2 entsprechen.
Heizwärme und Warmwasser werden im zentralen Heizhaus mit einem neuen, effizienten Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt und über das Nahwärmenetz verteilt (Primärenergiefaktor unter 0,5).
Photovoltaik und Dachbegrünung
Auf Flachdachflächen wird eine extensive Dachbegrünung angelegt. Hier werden auch Photovoltaikanlagen zur ökologischen Stromerzeugung installiert. Der erzeugte Strom wird als günstiger „Quartierstrom“ den Mietern angeboten. Darüber hinaus sorgen verschiedene Maßnahmen bei Dachaufbauten und Neubauten für eine Regenwasserrückhaltung und -versickerung vor Ort.
Für die gesamte Anlage wird ein Mobilitätskonzept entwickelt. Dabei stehen E-Mobilität und Fahrradnutzung im Fokus. Die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr soll verbessert werden. Angebote für Car-Sharing und Bike-Sharing werden untersucht.
Folgende Arbeiten sind geplant:
- energetische Sanierung
- Schadstoffsanierung: Ausbau asbesthaltiger Bauelemente
- Badsanierung und Ausstattung mit neuen Sanitärobjekten
- Strangsanierung
- Fassadensanierung und Einbau neuer Fenster
- Neugestaltung der Hauseingangsbereiche mit Gegensprechanlage und Klingeltableau
- Neugestaltung der Außenanlagen, Ergänzung der Durchwegung und Beleuchtung
- Modernisierung des zentralen Heizhauses, Einbau eines modernen Blockheizkraftwerks (BHKW)
- Modernisierung der gesamten Nahwärmeversorgung
Neue Wohnungen durch Dachaufstockungen
16 Gebäude mit bisher vier bzw. sechs Geschossen werden um ein weiteres Obergeschoss aufgestockt. Die Ausführung erfolgt in nachhaltiger Holzbauweise als energieeffizienter Dachaufbau.
Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen bemerkte anlässlich des Baustellenbesuchs: „Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum in Deutschland. 400.000 Wohnungen, davon 100.000 Sozialwohnungen jährlich, müssen entstehen, um spürbar den Druck vom Wohnungsmarkt und damit von den Menschen zu nehmen. Das Land Berlin steht gerade in diesen Tagen vor enormen Herausforderungen. (...) Die Buckower Höfe in Berlin-Neukölln sind ein sehr schönes Beispiel dafür, wie nachhaltig neuer Wohnraum geschaffen und Bestand saniert werden kann. Knappes großstädtisches Bauland wird hier durch Nachverdichtung gewonnen und durch eine ganzheitliche Quartierslösung weiterentwickelt. Ein echtes Vorbild.“
Quelle: Gewobag, Infos zum Bauprojekt
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