Thomas Bestgen, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter, UTB Projektmanagement GmbH, erklärt das Vermietungskonzept so: „Mit dem Lichtenrader Revier möchten bewusst andere Wege gehen. Wir haben uns neben den öffentlich geförderten Wohnungen zusätzlich und freiwillig gestaffelte Mietengrenzen auferlegt. Diese schließen die Lücke zwischen den öffentlich geförderten und frei finanzierten Mieten und berücksichtigen damit unterschiedliche Einkommen."
78 von insgesamt 202 Wohnungen sind mietpreis- und belegungsgebunden mit einer Nettokaltmiete ab 6,50 Euro im Monat. Die Mieten der frei finanzierten Wohnungen betragen zwischen 7,92 Euro und 14,50 Euro. Die durchschnittliche Miete aller 202 Wohnungen beträgt somit unter 11,00 Euro. Die Wohnungsgrößen liegen zwischen Ein- und Fünf-Zimmern und Flächen von 30 m² bis 115 m². Eine Besonderheit sind auch drei zwischen 220 m² und 430 m² große Cluster-Wohnungen, ein Zusammenschluss mehrerer Einzel-Apartments für betreute Wohngemeinschaften sozialer Träger. Alle Wohnungen verfügen im Übrigen über den gleich hohen Standard, unabhängig von der Miethöhe. Zwei Drittel aller Wohnungen sind barrierefrei.
Baustart für das Stadtquartier „Lichtenrader Revier“
Was 2016 mit dem Erwerb eines leerstehenden Industriedenkmals begann, mündet jetzt in den Baustart für ein ganzes Stadtquartier. Rund um die im ersten Schritt zu einem Kultur- und Gewerbestandort sanierte Alte Mälzerei in Lichtenrade entsteht auf einem rund 23.000 m² großen Grundstück ein Wohnquartier mit 202 Mietwohnungen und vielfältigen Gemeinschafts- und Gewerbeflächen. Das Energiekonzept für das nachhaltig geplante Quartier erfüllt die Standards „KfW-Effizienzhaus 40 Plus“, vervollständigt durch Angebote zur Elektromobilität.
Vermietung soll Nachbarschaftsinitiativen einbeziehen
Der „Wohntisch Lichtenrade“ – eine stetig wachsende Gruppe engagierter Bürger:innen, die generationsübergreifend und gemeinschaftlich im Lichtenrader Revier leben wollen – arbeitet gemeinsam mit der Eigentümerin an Konzepten, wie das Quartier durch Veranstaltungen und Begegnungszonen belebt werden kann. Auch bei der Wohnungsvermietung ist der Wohntisch einbezogen und hat die Vergabe der Wohnungen selbst übernommen.
Inspiriert durch die „5-Minuten-Stadt“ mit Einrichtungen des täglichen Bedarfs, entstehen im Quartier darüber hinaus eine Kita, ein Schwimmbad, ein Bioladen, eine Tagespflege für rund 20 Personen, eine Anwohnenden-Sauna, ein ca. 100 m² Allmenderaum als nachbarschaftlicher Treffpunkt und weitere Gewerbeflächen.
Auch die Außenraumgestaltung verknüpft Gemeinschaft und Urbanität durch Offenheit und Zugänglichkeit, geschickte Wegeverbindungen und Schaffung von drei öffentlich zugängigen Räumen auf dem privaten Grundstück, wie der neu geschaffene Marktplatz, der das städtebauliche und funktionelle Zentrum des neuen Lichtenrader Reviers bildet. Teichmann Landschaftsarchitekten setzen auf eine intensive Landschaftsgestaltung mit heimischen Pflanzen, Wasser- und Spielplätzen für alle. Innenhofbereiche bleiben den Bewohner:innen vorbehalten.
Das fast 700 m² große Flachdach einer Gewerbefläche dient als gemeinschaftlich genutzter Garten. Hier wird zukünftig zusammen mit der Demenzwohngemeinschaft gemeinsam Gemüse und Obst angebaut. Ein kluges Regenwassermanagement sichert die Bewässerung der öffentlich zugänglichen Außenbereiche.
Gebäude nach dem „KfW Energiehaus 40 Plus“ Standard
Das Lichtenrader Revier wird als modernes Wohnquartier gemäß den hohen Standards „KfW Energiehaus 40 Plus“ mit Wärme für Heizung und Wasser aus einer umweltschonenden Energiezentrale versorgt, die über ein Nahwärmenetz sämtliche Gebäude beliefert. Die Energieerzeugung erfolgt unter anderem in zwei Blockheizkraftwerken, die mit klimaschonendem Biomethan befeuert werden. Die Photovoltaik-Dachanlagen mit Stromspeicher produzieren regenerative Energie für den allgemeinen Betrieb der Gebäude. Darüber hinaus können Mieter:innen Solarenergie im Rahmen eines Mieterstrommodells die vor Ort erzeugte Solarenergie beziehen. Überschüssig produzierte Energie wird zur Nutzung der E-Mobility-Ladestationen genutzt.
Quelle: UTB Group
Die Immobilien Zeitung schreibt in ihrer Ausgabe vom 14.07.2022, dass die Investitionssumme etwa 110 Mio Euro betrüge. Der Baubeginn erfolgte im September 2021 auf Basis einer Teilbelegung für das Ausheben der Baugrube. Mit dem Hochbau können deshalb begonnen werden. Mit der Fertigstellung wird im vierten Quartal 2024 gerechnet.