Startschuss für Kooperation mit Stadtwerken
Bereits im November 2023 hatten die Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen eine Kooperation mit den kommunalen Wohnungsgesellschaften NEUBI und WBG Wolfen angekündigt. Nun startet mit der Installation der ersten PV-Module die Partnerschaft in Bitterfeld. Die ersten Photovoltaik-Module werden auf dem Dach des Carrés Töpferwall/Mühlstraße aufgebaut. Die Maßnahme sei Teil des Photovoltaik-Rahmenvertrags zwischen den Stadtwerken Bitterfeld-Wolfen und der NEUBI sowie der WBG. In diesem wurde vereinbart, dass schrittweise geeignete Dächer von Wohnhäusern der Wohnungsgesellschaften mit Photovoltaik-Anlagen ausgerüstet werden. Der mittels dieser PV-Anlagen erzeugte Strom soll den Mietern zu einem günstigen Preis angeboten werden. Zudem können die Wohnungsunternehmen den Strom für die eigenen Hausanlagen nutzen.
Auf den Dächern der Objekte in der Mühlstraße und dem Töpferwall werden durch das Unternehmen Elektro Jericke aus Bitterfeld insgesamt 110 Module montiert. Auf dem Dach der Mühlstraße 20 bis 22 sind es 66 Module mit einer Leistung von 28 KWp und einer Energieerzeugung von etwa 27.000 Kilowattstunden pro Jahr. Weitere 44 Module mit einer Leistung von 19 KWp und einer Jahresenergieerzeugung von 18.000 Kilowattstunden werden auf dem Dach des Töpferwall 1 bis 5 montiert.
„Energiewende aktiv mitgestalten“
Zwischen den Stadtwerken Bitterfeld-Wolfen und den Wohnungsgesellschaften besteht ein Pachtvertrag. Der Energieversorger zahlt eine Pacht für die Nutzung von Dachflächen, betreibt die Photovoltaikanlagen auf eigene Kosten und vermarktet den Solarstrom an die Mieter, die ihren Stromanbieter frei wählen können. Die NEUBI nutzt den Strom für die Hausanlagen.
„Wir freuen uns, dass wir auf diese Weise die Energiewende aktiv mitgestalten und sie mit Leben füllen können“, sagt NEUBI-Geschäftsführerin Susann Schult. Die Installation weiterer PV-Anlagen sei bereits in der Planung: Auf dem Dach der NEUBI-Geschäftsstelle in der Burgstraße erfolge demnächst die Montage. Eine weitere Anlage werde im Laufe des Jahres auf den zwei Doppelhäusern am Pappelweg folgen. (Red.)
Mieterstromprojekte immer noch die Ausnahme
Von Wohnungsunternehmen initiierte Solarstromanlagen und Mieterstromprojekte spielen in der Solarwirtschaft nur eine marginale Rolle. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geht davon aus, dass es 2023 knapp 9.000 Mieterstromanlagen gab. Nach einer Untersuchung des Öko-Energieversorgers Naturstrom AG wurden 2024 rund 1.970 Photovoltaikanlagen auf Mehrfamilienhäusern installiert. Zum Vergleich: Auf den Dächern von Eigenheimen gingen im letzten Jahr 477.000 Photovoltaik-Anlagen ans Netz. (Red.)
Redaktion (allg.)
