Dutzende verschiedene Modelle an Thermostatköpfen am Markt
Erhöht sich die Raumlufttemperatur, zum Beispiel durch Sonneneinstrahlung oder der Wärmeabgabe von Geräten, Beleuchtung oder Personen etc., drosselt oder stoppt das Thermostatventil den Heizwasserdurchfluss zum Heizkörper. Um den Anforderungen unterschiedlicher Einbausituationen (verschiedene Heizkörpertypen, örtliche Gegebenheiten) gerecht zu werden, hat die Industrie in den vergangenen Jahrzehnten unterschiedliche Modelle auf den Markt gebracht. So gibt es heute dutzende verschiedene Modelle etablierter Marken an Thermostatköpfen, zum Beispiel mit eingebautem Fühler, Fernfühler, Ferneinstellung etc., jeweils mit den verschieden Untermodellen. Diese manuellen Thermostatventile erfüllen zudem auch die unterschiedlichen Anforderungen, die von Nutzern und Betreibern an die Handhabung dieser Produktfamilien gestellt werden.
Nicht für jede Einbausituation sind digitale Thermostate geeignet
Neben den klassischen Thermostatventilen bieten verschiedene Hersteller auch digitale Thermostate am Markt an. Sie zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie programmierbar sind, auch aus der Ferne. Über digitale Endgeräte wie Smartphones lassen sich die Einstellungen der Thermostate verändern. So kann zum Beispiel der Nutzer, wenn er mal früher nach Hause kommt, die Heizung von unterwegs ansteuern, um beim Eintreffen zu Hause die gewünschte Raumtemperatur zu haben. Auch gibt es Versionen, die die Abwesenheit der Menschen im Haus erkennen oder auf geöffnete Fenster reagieren.
Diese digitalen Thermostate, die eine automatische Temperaturabsenkung ermöglichen, erzielen durch die Fernsteuerung eine gewisse Komfortsteigerung. Allerdings wird dieser Komfort mit höherem Energiebedarf erkauft, da sich die Heizung selbst früher hochregelt, als man es händisch mit einem klassischen Thermostatventil täte. Die größte Energieeinsparung lässt sich sowohl mit klassischen als auch digitalen Thermostaten erzielen, wenn bei Abwesenheit nicht durchgeheizt wird.
Bei richtiger Nutzung der digitalen Thermostate und möglichst einsparender Einstellung lassen sich maximal 10 bis 15 Prozent an Heizkosten einsparen. Die von manchen Herstellern angegebenen Einsparungen bis zu 30 Prozent sind in der Praxis eher unrealistisch.
Thermostatventile müssen optimal bedient werden
Durch die eingeschränkte Modellauswahl der digitalen Thermostate werden Energieeinsparpotenziale nicht vollumfänglich genutzt. Bei analogen Thermostatventilen geht es dagegen um die Möglichkeit der gradgenauen stufenlosen Einstellung der Temperatur. Die genaue Regelung der Thermostatventile wird auf der Grundlage der DIN EN 215 sichergestellt, solche Normen sind aber für digitale Lösungen noch nicht vorhanden. Bei klassischen Thermostatventilen erleichtern Merkvorrichtungen das Wiederauffinden der Wunschtemperaturen nach Absenkungen.
Für Schlafräume gibt es eine Nullabsperrung und spezielle Vorrichtungen verhindern unbeabsichtigtes Verstellen und Manipulationen. Zudem helfen besonders stabile Ausführungen gegen Vandalismus im öffentlichen Raum. Manuelle Thermostatventile benötigen keine elektrische Hilfsenergie. Sie arbeiten völlig selbstständig und unter diesem Aspekt auch umweltfreundlich. Dabei verfügen sie über einen außerordentlich langen Lebenszyklus.
Zudem sparen Thermostatventile bereits nach 13,5 Tagen die Energie ein, die für Produktion, Betrieb und Entsorgung erforderlich war. Und das bereits bei einer angenommenen geringen Betriebszeit von 10 Jahren. Eine Bilanz, die digitale Thermostate nicht aufweisen können.
Quelle: IMI Hydronic Engineering Deutschland GmbH