Verlässliche Landesförderung setzt spürbare Impulse für den Wohnungsbau
Mit dem Geld modernisieren die VdW-Mitglieder – Wohnungsgenossenschaften sowie öffentliche, kirchliche, industrieverbundene und privatwirtschaftliche Unternehmen – ihre Gebäude vor allem energetisch und schaffen neue Wohnungen. Probleme dabei seien aber die stark gestiegenen Baukosten – sie hätten sich allein im Neubau seit 2019 um 44 Prozent erhöht – und das anhaltend höhere Zinsniveau im Vergleich zu den Vorjahren (aktuell zwischen 3,14 und 3,75 Prozent je nach Länge der Zinsbindung).
In der Folge steige die Durchschnittsmiete in der sozial orientierten Wohnungswirtschaft. Diese lag 2023 in Nordrhein-Westfalen bei 6,27 Euro pro Quadratmeter, eine Steigerung um 14 Cent gegenüber dem Vorjahr. Die Durchschnittsmiete liege damit immer noch unter dem Marktdurchschnitt, der zuletzt für NRW im Zensus 2022 mit 6,82 Euro pro Quadratmeter angegeben worden sei. Jedoch werde der Abstand zum Marktdurchschnitt geringer. Dazu Alexander Rychter: „Das liegt daran, dass unsere Genossenschaften und Unternehmen stärker in die energetische Sanierung ihrer Bestände investieren als andere Wohnungsbesitzer.” Waren es 2017 noch 1,27 Milliarden Euro, die VdW-Mitglieder in ihre NRW-Bestände investiert hatten, so liege dieser Wert seit 2021 konstant über 2,2 Milliarden Euro.
„Energetisch optimierte Häuser herzustellen, führt wegen der aktuellen Baukosten zu steigenden Mieten. Die sozial orientierte Wohnungswirtschaft versucht, mit innovativen Methoden wie der seriellen Sanierung gegenzusteuern. Doch klar ist: Jeder Euro, der nicht über die Förderung gedeckt ist, muss auf andere Weise refinanziert werden, beispielsweise auch durch einen Griff in die Rücklagen, was aber nur begrenzt möglich ist“, so VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter.
Hoffnung auf besseres Investitionsklima bis 2026
Wenn es um den Neubau von Wohnungen geht, sei die Stimmung der VdW-Mitglieder aktuell weiter verhalten, wie eine aktuelle Umfrage der NRW.BANK und des VdW Rheinland Westfalen unter 149 Mitgliedsunternehmen zeige: Fast 90 Prozent bewerten das Investitionsklima in diesem Bereich mit „eher schlecht“ bis „schlecht“. Dennoch gebe es auch eine positive Trendwende: Während im vergangenen Jahr noch 56 Prozent der Unternehmen Neubauprojekte aufgeschoben oder gestoppt haben, seien es aktuell nur noch 40 Prozent. Auch für die Zukunft plane die Branche optimistischer: Fast die Hälfte der Unternehmen entwerfe bereits Neubauprojekte für 2026 und später und sehe vor allem wieder mehr neue Projekte vor, statt verschobene nur aufzugreifen.
Der wichtigste Anreiz zum Bau neuer Wohnungen sei für die Wohnungsunternehmen die große Nachfrage am Markt. Angesichts der nach wie vor schwierigen Rahmenbedingungen würden die Angebote der öffentlichen Wohnraumförderung NRW für die Investitionsentscheidung immer relevanter. Das gebe mehr als jedes zweite Unternehmen in der aktuellen Studie (57%, Vj. 50%) an. Die Mehrzahl betone, dass sich durch Fördermittel die Rentabilität der Projekte verbessert – was manche Bauentscheidung oft erst möglich mache.
Weniger Zurückhaltung bei der Gebäudesanierung
Entgegen der Zurückhaltung beim Neubau treibt die Wohnungswirtschaft das Modernisieren des Gebäudebestandes aktuell etwas stärker voran: 35 Prozent bezeichnen die Stimmung beim Thema Modernisierung als „eher gut“. Das ist ein Plus von neun Prozentpunkten zum Vorjahr und der dritte Anstieg in Folge. Knapp ein Drittel der VdW-Mitglieder (29%) will hier mehr investieren als vor einem Jahr geplant. (Red.)
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