Im Jahr 2022 sind von den nordrhein-westfälischen Bauämtern 47.354 Wohnungen (einschließlich Umbaumaßnahmen) als fertiggestellt gemeldet worden. Das waren 2.201 Wohnungen weniger als im Jahr 2021. Dabei verringerte sich die Zahl der fertiggestellten Einfamilienhäuser um 6,2 Prozent auf 11 037 Wohnungen. Bei den Wohngebäuden mit zwei Wohnungen sank die Zahl der fertiggestellten Wohnungen um 0,3 Prozent auf 3.274. Am geringsten fiel der Rückgang bei Mehrfamilienhäusern aus; er betrug 1,7 Prozent (26. 461 fertiggestellte Wohnungen).
„Der wirkliche Einbruch der Bautätigkeit steht uns noch bevor“
Der Direktor des Verbandes der Wohnungswirtschaft (VdW) Rheinland Westfalen, Alexander Rychter, wies darauf hin, dass die im vergangenen Jahr fertiggestellten Wohnungen noch unter vollkommen anderen Rahmenbedingungen geplant und gebaut worden seien, als wir sie heute haben. Nach Zins- und Baukostenanstieg habe es inzwischen zahlreiche Stornierungen im Baugewerbe gegeben, die erst noch zum Tragen kommen würden. „Wir werden einen signifikanten Einbruch der Baufertigstellungszahlen erleben“, sagt Alexander Rychter voraus.
Die sozial orientierte Wohnungswirtschaft hat nach den Angaben Rychters in den letzten Jahren viel gebaut – und auch 2022 ihre Planungen nicht komplett auf Eis gelegt: Die Zahl der genehmigten Wohnungen in neu errichteten Wohngebäuden mit drei oder mehr Wohnungen, in denen vor allem Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen wohnen, sei zuletzt um 1,6 Prozent auf 34.305 gestiegen. Allerdings sei angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen ungewiss, ob diese genehmigten Wohnungen tatsächlich auch gebaut werden. (Red.)