Verschärfung von Energiestandards inakzeptabel

"Eine erneute Erhöhung der Energiestandards für Gebäude würde den ohnehin schon teuren, aber dringend notwendigen Wohnungsneubau schlicht überwiegend unwirtschaftlich machen", so die Kritik Axel Gedaschkos, BSI-Vorsitzender und GdW-Präsident, anlässlich der Medienberichte zur geplanten Energieeinsparverordnung 2012 des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.

Axel Gedeschko
Axel Gedeschko
Danach soll der zulässige Primärenergiebedarf bei neuen Wohngebäuden um durchschnittlich 7,5 % sinken.
"Positiv zu bewerten wäre, wenn auf die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, wie offenbar geplant, keine Verschärfung der energetischen Anforderungen im Gebäudebestand zukommt", so Gedaschko. "Dies zeigt, dass die Politik den Blick für die wohnungswirtschaftliche Realität nicht ganz verloren hat. Denn der Verzicht auf höhere Anforderungen im Bestand ist die Grundvoraussetzung dafür, dass die energetische Sanierung nicht ins Stocken gerät." Außerdem sei eine Verstetigung der KfW-Förderung über 2014 hinaus dringend geboten.
Zu darüber hinausgehenden Plänen des Bundesumweltministeriums hinsichtlich Nutzungspflichten für erneuerbare Energien im Gebäudebestand sagte Gedaschko, dass mit zusätzlichen Anforderungen an Wohngebäude die Grenze des Leistbaren überschritten werde. "Soweit den zusätzlichen Investitionen keine zusätzlichen Erträge gegenüberstehen, werden private Akteure diese Investitionen nicht tätigen können", so Gedaschko. Mit weiteren Anforderungen würden darüber hinaus auch die Mieter deutlich belastet.
Der BSI-Vorsitzende mahnte an, dass die Forschungsergebnisse der Studien, die der Erarbeitung der EnEV 2012 zugrunde liegen, schon längst veröffentlicht sein müssten, um den betroffenen Branchen eine fundierte Stellungnahme zu ermöglichen. Hierzu müsse den beteiligten Akteuren bei solch komplexen Verordnungen auch unbedingt eine angemessene Frist von vier Wochen, statt der in der Vergangenheit deutlich kurzfristigeren Termine, eingeräumt werden.
Außerdem forderte der BSI-Vorsitzende, die Möglichkeiten der Energieeinsparung auch auf technologischer Ebene breiter zu prüfen und zu fördern. Dämmen sei nicht das Allheilmittel zum Erreichen der Energiewende. "Um die Energiewende umzusetzen brauchen wir nun endlich ein schlüssiges Gesamtkonzept, das die ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit berücksichtigt."
Eine übersichtliche Aufstellung der Betriebskosten bietet dieses Formular, aber auch umfangreiche Beispiele für weitere Kosten, die auf den Mieter im Mietvertrag umgelegt werden dürfen. Dies sind im Geschäftsraummietvertrag mehr Betriebskostenarten als im Wohnraum...
Printer Friendly, PDF & Email
16.11.2023
Bundesverfassungsgericht schärft Schuldenbremse
Die ursprünglich 2021 als Corona-Hilfen gedachten Staatsschulden dürfen nicht zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen verwendet werden. Mit dieser Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts fehlen...
22.5.2023
Förderung des Heizungstausches
GdW und Deutscher Mieterbund kritisieren in einer gemeinsamen Erklärung die im Entwurf zum neuen Gebäudeenergiegesetz vorgesehene einseitige Ausrichtung staatlicher Förderung auf private...
11.12.2023
Kompromiss beim Effizienzstandard (EPBD)
Die EU verzichtet auf die Einführung von Zwangssanierungen für energetisch schlechte Gebäude. Nach einer Schätzung der KfW-Bank hätte das Kosten in Höhe von 254 Milliarden Euro verursacht. Statt...
4.3.2022
Energetischen Sanierung
In den nächsten zehn Jahren muss die Sanierungsrate im Gebäudebestand mindestens verdoppelt werden, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Die EU-Kommission hat für dieses Ziel die Strategie...
13.7.2022
Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG)
Bundestag und Bundesrat haben unmittelbar vor der parlamentarischen Sommerpause die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) beschlossen. Damit kommt für Neubauten ab 2023 der von der...
16.8.2023
Kommunale Wärmeplanung
Das Bundeskabinett hat heute dem Gesetzentwurf zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze zugestimmt. Eine mögliche Konsequenz: Eigentümer von Bestandsimmobilien können mit der...