Bauen mit Hanf
Konventionelle Baupraktiken geraten weltweit immer weiter in den Hintergrund. Die Herausforderung liegt nicht nur darin, immer mehr Häuser für die wachsende Weltbevölkerung zu bauen, sondern dabei auch unsere Ökosysteme zu schützen, da wir unsere natürlichen Ressourcen bereits mit großer Geschwindigkeit ausbeuten.
Heutzutage werden in der Baubranche Materialien verbaut, die nicht getrennt oder wiederverwertet werden können. Sie müssen teilweise sogar als Sondermüll entsorgt werden.
Hanf und Naturkalk
Hanf in Verbindung mit Naturkalk ist eine gute Alternative, sowohl aus bauphysikalischer als auch aus ökologischer Sicht. In einer Ziegelmaschine werden Hanfschäben mit besonderen Naturkalken und Mineralien in Formen gepresst und luftgetrocknet. Daraus entstehen Hanfsteine in verschiedenen Stärken. Nach einem Monat Trocknungszeit können sie als Baumaterial genutzt werden. Die natürliche Trocknung ist besonders umweltschonend.
Hanfsteine bringen wertvolle Eigenschaften mit. Eine zusätzliche Dämmung ist nicht notwendig. Bei einer Mauerdicke von 40 Zentimetern wird ein U-Wert von 0,18 erreicht. Das entspricht dem höchsten Klimahausstandard. Mit einer Mauerdicke von 45 Zentimetern erreicht man Passivhausstandard. Anschließend ist es Sondermüll.
Häuser aus herkömmlichen Baumaterialien neigen zu einem großen Schwachpunkt. Über kurz oder lang entstehen oftmals Kondenswasser, Schimmel und Bakterien. Derzeit liegt die durchschnittliche Nutzungsdauer eines neu gebauten Hauses in Europa 30 Jahre.
Grund für die Dämmung von Häusern ist die Schonung der Umwelt durch Energieersparnis. Allerdings wird bei Produktion und Entsorgung ein Vielfaches an Energie verschwendet, als in der nur kurzen Nutzungsdauer eines Hauses eingespart werden kann.
Vorteile des Baumaterials Hanf
Hanfsteine dämmen Wärme. Sie speichern und reflektieren sie. Darüber hinaus dämmen sie Schall und regulieren die Raumakustik. Hanfsteine sind in Wirkung auf die Raumluft dem natürlichen Baustoff Lehm ähnlich. Die Luftfeuchtigkeit wird aufgenommen und durch den hohen PH-Wert des Kalks wird die Luft gereinigt und desinfiziert wieder an den Raum abgegeben. Es entsteht eine natürliche Klimaanlage, die im Sommer Kühle freisetzt und im Winter Wärme.
Auch beim Thema Brandschutz liefert Hanf beste Ergebnisse. Es wird kein synthetischer Brandhemmer benötigt, weil der Kalk in die Hanfschäben eindringt und sie mineralisiert. Aus diesem Grund brennen Hanfsteine nicht und es ergibt sich eine Brandschutzklasse von B-s1, d0.
Punkten kann Hanf als Baumaterial auch mit seiner Ungezieferresistenz und seinem geringen Gewicht. Außerdem ist es diffusionsoffen. Hanf kann kompostiert und als Baumaterial wiederverwertet werden.
Passend zum Thema: