Zirkuläres Bauen

Holzhäuser aus recyceltem Material wachsen in Wolfsburg in den Himmel

Ein Projektentwickler, der für nachhaltige Projekte steht, die sozial-ökologische GLS Bank sowie die Berliner Architekten Partner und Partner arbeiten an Hochhäusern aus Holz. Die neuen Gebäude in Wolfsburg mit dem Namen "Woodscraper" sollen über ihren gesamten Lebenszyklus mehr CO2 binden als emittieren.

Übergabe der Baugenehmigung des Projektes "Woodscraper". Von Links André Meyer, Christoph Weber, OB Dennis Weimann, Kai Uwe Hirschheide, Stadtrat, Sven Schmittbüttner, Jörg Finkbeiner. Bild: GLS Bank/ Martin Steffen
Übergabe der Baugenehmigung des Projektes "Woodscraper". Von Links André Meyer, Christoph Weber, OB Dennis Weimann, Kai Uwe Hirschheide, Stadtrat, Sven Schmittbüttner, Jörg Finkbeiner. Bild: GLS Bank/ Martin Steffen

Dafür soll die Strategie des zirkulären Bauens sorgen. Sie steht für die Idee, Baumaterialien langfristig in einem Verwendungskreislauf zu halten, statt Müll zu produzieren. „Circular Economy“ nennt sich das und ist seit einigen Jahren im Bauwesen angekommen. Verwendete Materialien sollen so lange wie möglich genutzt und danach möglichst vollständig wiederverwertet werden, um den Ressourcenverbrauch zu reduzieren und den Abfall zu minimieren.

Zur Klimaschutz-Strategie der "Woodscraper" zählen außerdem begrünte Dächer, Photovoltaik, Geothermie und Wärmerückgewinnung aus Sanitär-Abluft.

Der Baustart erfolgt voraussichtlich im Mai 2024

Die beiden zwölfgeschossigen Hochhäuser in Holzbauweise entstehen im neuen nachbarschaftlich orientierten Wohngebiet "Hellwinkel Terrassen". Es liegt etwa 1,5 km vom Stadtzentrum entfernt, ist zu Fuß und mit dem Rad gut angebunden und wird zudem an eine Buslinie angeschlossen. In direkter Umgebung gibt es Naherholungsflächen.

106 Wohneinheiten entstehen in den Woodscrapern, 102 davon sind barrierefrei. Die Wohnungen richten sich an alle Generationen und an Familien. Geplant ist auch ein anteiliger sozialer Wohnungsbau mit niedrigen Mieten. Im Erdgeschoss entsteht ein Café, auf dem Dach eine Terrasse für alle Bewohner*innen, der Außenbereich erhält Gemeinschaftsflächen.

Das Bauprojekt wird von einer Forschungsgruppe begleitet, die Erfahrungen und Erkenntnisse zur zirkulären Holzbauweise sammeln wird. Die Forscherinnen und Forscher möchten damit die Nachahmung solcher Projekte vereinfachen, insbesondere was die Demontierbarkeit der verwendeten Baumaterialien angeht.

Wir wollen ein Gebäude, das bei Bedarf einfach umgebaut werden kann und das sich am Ende seiner Lebensdauer, in seine einzelnen Elemente zerlegen lässt. Diese können zum Beispiel zum Bau neuer Gebäude verwendet werden", sagt Klaus Günter, Geschäftsführer des Architekturbüros Partner und Partner.

Quelle: GLS Bank

Martina Eisinger

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