Holzhybridbau

Referenzprojekt der nachhaltigen Stadtentwicklung

Es gilt als das höchste Holzgebäude in Deutschland: Die Fassade des "Roots" in der Hamburger Hafencity wurde nun fertiggestellt. Das Projekt des Bauherren GARBE Immobilien-Projekte GmbH und des Architekturbüros Störmer Murphy and Partners entwickelte sich zum Referenzprojekt der nachhaltigen Stadtentwicklung.

Nach Fertigstellung der Fassade ist "Roots" schon jetzt ein weithin sichtbares Symbol nachhaltiger Architektur. Der Entwurf stammt von dem renommierten Hamburger Architekturbüro Störmer Murphy and Partners. BILD: Störmer Murphy and partners GmbH/ Christian Schoppe
Nach Fertigstellung der Fassade ist "Roots" schon jetzt ein weithin sichtbares Symbol nachhaltiger Architektur. Der Entwurf stammt von dem renommierten Hamburger Architekturbüro Störmer Murphy and Partners. BILD: Störmer Murphy and partners GmbH/ Christian Schoppe

Verantwortunsgvoller Umgang mit Rohstoffen

Der 65 Meter hohe Hybridbau mit 19 Geschossen bietet rund 180 Wohneinheiten, wovon ein Drittel geförderte Mietwohnungen sind. Auf zwei Ebenen des Neubaus ist ein Ausstellungszentrum der Deutschen Wildtier Stiftung entstanden, die hier eine multimediale Ausstellung zum Thema Natur- und Artenschutz in Deutschland präsentieren wird. Lernwerkstätten und ein Naturfilmkino sind Teil des öffentlich nutzbaren Konzepts.

Im urbanen Kontext ist "Roots" ein Pionierprojekt. "Bislang war es nicht möglich, die hohen Sicherheitsanforderungen an ein Haus dieser Höhe in Deutschland mit einer Holzhybridkonstruktion zu erfüllen. Dank der verantwortungsvollen Zusammenarbeit eines interdisziplinären Teams ist uns dies nun gelungen", erklärt Architekt Kasimir Altzweig, der als Partner insbesondere für Wettbewerbe verantwortlich ist.

Alle tragenden Bauteile der Wohngeschosse wurden in Holzbauweise errichtet, lediglich der Sockelbau sowie die drei Erschließungskerne wurden als Stahlbetonkonstruktion geplant. Im Vergleich zur Errichtung in konventioneller Bauweise spart "Roots" 31 Prozent (3.520 t) CO2. Zieht man nur die Ebenen ab dem dritten Obergeschoss zum Vergleich heran, sind es sogar 70 Prozent. Um diesen Umweltstandard zu erreichen, sind die ArchitektInnen in verschiedenen Bereichen neue Wege gegangen und haben neue Konzepte erprobt.

Es war stets unsere Prämisse, mit den Rohstoffen verantwortungsvoll umzugehen. Auch wollten wir Verbundkonstruktionen aus Holz und Beton vermeiden, die sich nicht sortenrein voneinander trennen lassen. Folglich haben wir uns für massive Brettsperrholzdecken entschieden, die untereinander verschraubt sind und später demontiert werden können." - so Uta Meins, Projektleiterin.

Architekt Martin Murphy ist überzeugt, dass "Roots" den aktuellen Entwicklungsstand im modernen Holzbau in Punkto Statik, Brand- und Schallschutz repräsentiert. Auf diesen Erfahrungen will das Architekturbüro aufbauen und viele weitere Holzbauprojekte vorantreiben.

Daten und Fakten

Standort: Hamburg-HafenCity
Bauherr: Garbe Immobilien-Projekte GmbH und Deutsche Wildtier Stiftung
Größe: BGF 36.000 m2
Leistungen: LPH 1-5
Geplante Fertigstellung: 2024

Quelle: Störmer Murphy and Partners

>> IVV-Fachartikel zum Projekt Roots in Hamburg und der ungewöhnlichen Bauweise mit Holz: Wenn der Wald ins Büro kommt

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