Flexibler Grundrisse sollen dafür sorgen, dass Abriss ausgeschlossen bleibt
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat das begleitende Forschungsprojekt gefördert.
Holz gewinnt in der Baubranche immer mehr an Bedeutung. Ganze Quartiere sind mittlerweile "auf dem Holzweg". "Die Woodscraper setzen innovative Maßstäbe für nachhaltiges Bauen und Wohnen", sagt Architektin Sabine Djahanschah, Leiterin des DBU-Fachreferats Zukunftsfähiges Bauwesen. "Ressourcen- und klimaschonende Architektur so zu kombinieren, ist zukunftsfähig." Das liegt zum großen Teil an den klimapositiven Eigenschaften des Baustoffs Holz. Denn indem Bäume während ihres Wachstums Kohlendioxid (CO2) aus der Luft als gebundenen Kohlenstoff im Holz einlagern, wird dieses zur natürlichen CO2-Senke. "Das Verbauen von Holz zahlt unweigerlich auf die Einsparziele von Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor ein", so Djahanschah.
Holz ist hervorragend wieder- oder weiterverwendbar
Die seitens der DBU geförderte kreislauforientierte Planungsstrategie in Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen konnte belegen, dass das Material Holz hervorragend wieder- oder weiterverwendbar sei - bei allen verwendeten Materialien und Konstruktionen. Djahanschah: "Daher dienen die entstehenden Woodscraper nicht nur als Modell, sondern auch als Rohstofflager für nachhaltiges Bauen der Zukunft."
Die Ambitionen des Architekturbüros und seiner Kooperationspartner sind hoch, aber umsetzbar - das wurde bei der Vorstellung der Forschungsergebnisse deutlich. "Wir konnten Holzverbindungen entwickeln, die sich bei einem Um- oder notfalls Rückbau zerstörungsfrei demontieren lassen", sagt Jörg Finkbeiner, Geschäftsführer von Partner und Partner Architektur. Und weiter: "So können Baumaterialien wiederverwendet oder sortenrein in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden."
Der Start zum Bau des Wolfsburger Woodscrapers erfolgte im Oktober 2024. Bauherrin ist die sozial-ökologische GLS Bank, Projektentwickler die Unternehmensgruppe Krebs.
Das begleitende Forschungsprojekt zu den Wolfsburger Holzhochhäusern steuerte das Berliner Büro Partner und Partner Architektur in Kooperation mit den Unternehmen ee concept in Darmstadt und Caala in München sowie mit der Technischen Universität Berlin und dem Natural Building Lab (NBL). Das von der DBU mit rund 444.000 Euro geförderte Vorhaben ist eine Blaupause dafür, wie die Bauindustrie nachhaltiger und umweltfreundlicher werden kann. Das NBL präsentierte ein Woodscraper-Modell zum ersten Mal der Öffentlichkeit auf der " Woche der Umwelt 2024", zu der im Juni vergangenen Jahres Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die DBU eingeladen hatten.
Das Holzgebäude-Modell war eine der Stationen beim Bundespräsidenten-Rundgang.
Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
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Projektdaten
- Auftraggebende: GLS Woodscraper GmbH & Co. KG
- Typologie: Wohnungsbau
- Ort: Wolfsburg
- Brutto-Grundfläche: 12.650 m²
- Leistungsphasen: LPH 1-8, in Umsetzung
- Team: Hilka Nieselt, Jeroen Meissner, Rune Hattig, Raúl Vásquez Iñiguez, Kathrin du Hamél, Lisa Graf, Dörte Böschemeyer, Cornelius Reichmann, Sarah Schmidt
- Forschung: gefördert von der DBU Deutschen Bundesstiftung Umwelt
- Statik: merz kley und partner, Dornbirn
- Technische Gebäudeausrüstung: PROTEC Planungsgesellschaft mbH
- Energiekonzept: ee concept Bauphysik, Nachhaltigkeitszertifizierung und Förderbegleitung
- Brandschutz: Dehne/Kruse Brandschutzingenieure, Wolfsburg
- Landschaftsplanung: KOKOMO Landschaft und Stadtraum GmbH
- Projektmanagement: UgK Unternehmensgruppe Krebs GmbH & Co. Berlin
- Projektmanagement: KVL Bauconsult GmbH
- Visualisierung: GRAU Visuals
Redaktion (allg.)
