Motor der Baubranche, Ökopionier, Vorreiter bei der Bauwende
Der mittelständische Allgäuer Familienbetrieb Bau-Fritz GmbH & Co. KG in Erkheim, kurz Baufritz, macht seit Jahrzehnten vor, wie Klima- und Umweltschutz durch Fertigholzbau bei Häusern, Wohnungen und Sanierungen gelingt. Der Betrieb setze sowohl beim Neubau als auch bei Sanierungen und Aufstockungen von Gebäuden zentral auf den Baustoff Holz. Das sei "genau die richtige Strategie, damit der Gebäudesektor klimaneutral wird, um so die internationalen Klimaziele zu erreichen", sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde zur Begründung.
Die Auszeichnung in Höhe von 500.000 Euro zählt zu den höchstdotierten Umweltpreisen Europas. Fritz-Kramer teilt sich den Betrag mit Klimawissenschaftlerin Prof. Dr. Friederike Otto. Beiden wird der Preis am 29. Oktober in Lübeck von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht.
Der Gebäudesektor als Riesenhebel für das Erreichen der Energiewende
Hierzulande verursachen Immobilien etwa 40 Prozent der rund 746 Millionen Tonnen Emissionen an klimaschädlichen Treibhausgasen (THG) - laut Umweltbundesamt-Statistik des Jahres 2022. Hauptursache für den hohen Anteil des Gebäudesektors ist der immense Altbestand. Die Europäische Union will bis 2050 klimaneutral sein, Deutschland schon bis 2045 - also ohne Ausstoß klimaschädlicher THG wie Kohlendioxid (CO2).
Laut einer Studie der Ruhr Universität Bochum eröffnen sich bereits bis 2030 Chancen, wenn man konsequent auf Holz als Baustoff setzt: Demnach könnten auf diese Weise allein in Deutschland binnen der nächsten sieben Jahre 42 Millionen Tonnen THG eingespart werden.
Die Bau-Fritz GmbH startete als klassische Landzimmerei
Bau-Fritz widmet sich dem Ziel der Emissionseinsparung seit Jahrzehnten. Alles nahm seinen Anfang 1896 mit Urgroßvater Sylvester Fritz, der den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Das Fundament für die Firmenentwicklung legten Großvater Johann und Vater Hubert. Opa Johann kam auf die seinerzeit revolutionäre Idee, (Holz-)Bauteile in externen Hallen vorzufertigen - statt wie zuvor üblich direkt auf der Baustelle. Dieses Verfahren hat der Familienbetrieb im Lauf der Jahrzehnte perfektioniert. Vater Hubert schließlich hatte - ganz im Sinn von Nachhaltigkeit.
Neben Sanierung seien Recycling und Ressourcenschonung essentiell. Der Betrieb Baufritz verarbeite in Zusammenarbeit mit Säge- und Hobelwerken im 120-Kilometer-Radius nach eigenen Angaben pro Jahr vor allem "heimisches Fichtenholz vor der Haustür" - aus nahezu 11.900 Kubikmetern entstehen etwa 143.000 Quadratmeter Fläche von Wänden über Dächer bis hin zu Decken. Baufritz-Geschäftsführerin Fritz-Kramer, die die DBU-Auszeichnung erhält: "Im Durchschnitt bedeutet jedes Baufritz-Gebäude eine CO2-Ersparnis von rund 50 Tonnen. Das sind pro Jahr insgesamt etwa 12.000 Tonnen Kohlendioxid."
Fritz-Kramer nennt die Auszeichnung "wertvoll für ein wichtiges Thema. Denn die Bauwende bedeutet große Herausforderungen, bietet aber auch viele Möglichkeiten für mehr Klimaschutz."
DBU-Generalsekretär Alexander Bonde: "Diplom-Ingenieurin Fritz-Kramer und ihre Mitarbeitenden sind echter Motor für Branche und Bauwende. Diesen überragenden Beitrag zum energieeffizienten und ökologischen Bauen würdigt die DBU mit dem Deutschen Umweltpreis."