„Dank PV-Anlagen ein Stück weit unabhängiger vom Energiemarkt“
Drei Fragen an Michaela Ohlsen, Leiterin Marketing und Kommunikation der Baugenossenschaft Langen eG
Mit wem arbeiten Sie bei der Installation der PV-Anlagen und die Eigenstromversorgung zusammen?
Für das Mieterstrommodell haben wir uns für eine Partnerschaft mit der prosumergy GmbH entschieden, da sie über das erforderliche Fachwissen verfügt. Als Baugenossenschaft liegt unser Hauptfokus nicht auf dem Verkauf von Strom, daher sind wir auf einen zuverlässigen Partner angewiesen. Unsere Mieter können somit komplizierte Abrechnungsverfahren vermeiden, die letztendlich zu höheren Strompreisen führen würden.
Auch in unseren beiden Neubauprojekten – „Steinberg Eichgarten. Lebenswert in Langen.“ und „Vicinus! Nachbarschaft leben.“ – werden wir PV-Anlagen auf den Dächern installieren und unseren zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern ein passendes Mieterstrommodell anbieten, um weiterhin umweltfreundlichen und preisgünstigen Strom zu gewährleisten. Darüber hinaus planen wir, PV-Anlagen in all unseren anderen Immobilien zu installieren, die nach und nach modernisiert werden, sofern dies technisch möglich ist.
Das Mietermodell wurde gut angenommen. Was waren Ihrer Meinung nach die Gründe dafür?
Wir haben von Anfang an über die Möglichkeit des Mieterstrommodells informiert. Bereits beim Abschluss des Mietvertrags haben wir darauf hingewiesen und gleichzeitig die Informationen zum Strompreis sowie die Antragsformulare mit den Mietverträgen ausgehändigt. Das hat es unseren Mietern leicht gemacht, denn bei Interesse mussten sie nur noch den Antrag ausfüllen und abschicken. Nachhaltigkeit wird auch für Mieter immer wichtiger. Die Aussicht auf eigenen Strom vom Dach war sicherlich in Zeiten steigender Energiepreise ein überzeugendes Argument für das Mieterstrommodell. Mit dem Ökostrom von der PV-Anlage sind die Mieter ein Stück weit unabhängiger von den Entwicklungen auf dem Energiemarkt, und die in der Regel günstigeren Preise dürften ebenfalls eine Rolle gespielt haben.
Wird der erzeugte Strom auch für das E-Mobility-Angebot im Quartier genutzt?
Zusätzliche E-Sharing-Angebote sind in diesem Quartier nicht angedacht, denn wir haben eine Station mit zwei E-Autos und zwei E-Lastenrädern nur wenige hundert Meter entfernt. Diese können sowohl von unseren Mietern als auch von allen Langener Bürgern genutzt werden. Der erzeugte Strom wird also leider nicht für die E-Mobile verwendet. Das Begegnungszentrum „Haltestelle“ als Mieter der Gewerbeeinheit und Betreiber des Quartierstreffs hat sich zudem als einziger Mieter nicht für das Mieterstrommodell entschieden. Als städtische Einrichtung ist die Haltestelle an die Stadtwerke Langen gebunden und kann daher nicht den Strom aus dem Mieterstrommodell beziehen.
Die Fragen stellte Frank Urbansky
Zum Hauptartikel in der IVV November-Ausgabe: PV für die Eigenversorgung – wie das auf Wohnimmobilien funktioniert
Frank Urbansky
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