Acht von zehn Verwaltungen wollen die Gebühren erhöhen!
Unser Berufsverband hat gerade mitgeteilt, dass einer Umfrage zufolge acht von zehn Verwaltungen dieses Jahr die Gebühren erhöhen wollen. Ich bin der Meinung, dass es 10 von 10 Verwaltungen tun müssen.
Warum?
Weil in den letzten Jahren so viele zusätzliche (Pflicht-)Aufgaben auf uns Verwaltungen zugekommen sind, dass es mit der bisherigen Vergütung einfach nicht mehr weitergehen kann. Ich stimme als Unternehmer nur ungern in den Tenor der Gewerkschaften ein, aber in diesem Fall haben Sie Recht, wenn sie behaupten, dass die wirtschaftliche Entwicklung sich auch in unserer Branche widerspiegeln sollte. Immobilien werden von Jahr zu Jahr teurer und es werden Unsummen in den Kauf von Wohnungen, Häusern und Kapitalanlagen gesteckt, aber die Verwaltung soll nachher für ein Butterbrot arbeiten.
Zählen wir doch mal auf, was sich in den letzten Jahren an Zusatzaufgaben ergeben hat. Und dies sind ja keine Wahlleistungen, sondern vom Gesetzgeber vorgegebene Pflichten:
An erster Stelle ist da die WEG-Novelle mit all ihren Neuerungen zu nennen. Online-EV, neues Kündigungsrecht, Beiratskontrolle, Vermögensstatus und vieles mehr.
Dann sind da aus der näheren Vergangenheit noch die Trinkwasserverordnung, Rauchwarnmelderpflicht, SEPA, Zensus sowie die haushaltsnahen Dienstleistungen.
Hätte mir jemand vor zehn Jahren gesagt, dass ich meine Verwalterverträge von Jahr zu Jahr anpassen muss, ich hätte ihm den Vogel gezeigt.
Den Vogel habe ich mir selbst häufiger gezeigt. Und zwar beim Vergleich des Arbeitsaufwands mit den eingehenden Verwaltergebühren. Da herrscht ein klares Missverhältnis, das ich jetzt energisch angehen muss.
Denn einen Faktor habe ich bei all den Veränderungen noch gar nicht genannt: Das Personal! Es herrscht ein regelrechter Krieg um die wenigen Fachkräfte am Markt und selbst Quereinsteiger werden höher honoriert als noch vor fünf Jahren die Fachkräfte. Bei dieser Lage kann ich – können wir – gar nicht anders als die Gebühren zu erhöhen. Ich sag ja: nicht acht von zehn, sondern zehn von zehn!
Michael Friedrich
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