Gerade lese ich, dass es auf politischer Ebene diskutiert wird: Dieses bis dato unter uns Verwaltern so heiß gehandelte Thema der reinen Online-EV, sprich alle Eigentümer können digital an der Eigentümerversammlung teilnehmen. Nicht mehr diesen Mischmasch aus Anwesenheit und Online.
Endlich! kann ich da nur sagen, warum nicht gleich so? Bei den Eigentümern waren Hybridveranstaltungen sowieso schon auf unfruchtbaren Boden gefallen und wir Verwaltungen mussten oft erläutern, warum das nicht komplett online geht. Wäre doch viel einfacher!
Stimmt, war aber aus mir unerfindlichen Gründen bisher einfach rechtlich nicht möglich. Eine Entscheidung, die wir Profis nicht nachvollziehen konnten, zumal die reine Online-Versammlung im Aktien- und Vereinsrecht schon vorher zugelassen war. Nur mal wieder nicht in der Immobilienverwaltung.
Ich persönlich habe ja die Vermutung, dass da im zuständigen Parlamentsausschuss so einige Immobilieneigentümer sitzen, die mit Digitalisierung selbst nicht viel anfangen können. Aber wie gesagt: Nur eine Vermutung!
Wenn das jetzt wirklich so kommt, dann dürfen wir die ganze Sache erneut aufrollen und wieder einen Tagesordnungspunkt auf die Einladung setzen und die Diskussion mit unseren Kunden führen. Wobei ich in Einschätzung der kommenden Corona-Situation im Herbst und Winter sehr dankbar wäre, wenn die Genehmigung sehr schnell käme. Dann könnte ich zumindest bei den Gemeinschaften, die diese Art der EV schon bewilligt haben, eine absolut „keimfreie“ Versammlung durchführen. Für meine Mitarbeiter und mich eine große Entlastung und Beruhigung, denn in der Sommeransteckungswelle hat es schon den einen oder anderen von uns gesundheitlich erwischt
Ich würde mir wünschen, dass zukünftige politische Entscheidungen, die unsere Branche betreffen, unter stärkerer Einbindung der Berufsverbände und deren Empfehlungen getroffen werden. Letztlich haben diese Verbände mit absolut triftigen Argumenten genau dies so gefordert.
Aber warten wir erst einmal, was die Damen und Herren Politiker wirklich entscheiden. Wäre nicht das erste Mal, dass vollmundigen Ankündigungen keine Taten folgen.
Michael Friedrich

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