Mit vielen – positiven wie negativen – Eindrücken einer USA-Reise komme ich zurück ins heimische Deutschland.
Unabhängig davon, dass es in den USA mit den technischen Standards wie beispielsweise Überlandleitungen für Strom und Telefon längst nicht so weit ist wie bei uns, so gibt es etwas, was mich im Negativen besonders beeindruckt hat.
Das ist der Umweltschutz und der Verbrauch von Energie! Was machen wir hier in Deutschland einen Aufwand. Grüne Energie; Mülltrennung; Verbot von Plastiktüten und vieles mehr.
In Amerika ist das alles kein Thema. Da wird jede noch so kleine Portion nach dem Essen in „Doggybags“ für Zuhause mitgenommen oder der Salat für das Mittagessen, die Soße dazu und das Brot jeweils einzeln verpackt mitgenommen und danach einfach zusammen (ohne Mülltrennung) in den Abfalleimer geschmissen.
Riesige Mengen an Abfall stehen täglich zur Abholung durch die Müllabfuhr am Straßenrand bereit – und keiner regt sich auf. Fragt man die Einheimischen danach, gucken die einen mit großen Augen und unverständig an: „Was soll die Frage? Ist doch schon immer so gewesen. Und überhaupt, ihr Deutschen mit eurer Mülltrennung. Dafür haben wir keinen Kopf. Uns sind die wirtschaftlichen Faktoren wichtiger!“
Eine weitere, dieses Mal positive Erfahrung, habe ich beim Spritpreis gemacht. Eine Gallone (3,785 Liter) kostet dort 3,79 Dollar. Bei uns ein Liter 1,82 Euro. Umgerechnet würde die Gallone bei uns dann 6,88 Euro kosten. Also fast das Doppelte. Energieverbrauch beziehungsweise Spritsparen ist dort auch kein Thema.
Ebenso wie das Thema Heizung oder Gebäudedämmung. Weder werden die Immobilieneigentümer angehalten auf Solarenergie zu setzen, noch schafft die Regierung hier Anreize. Es ist zwar vieles geplant, aber nichts wird konkretisiert.
Also mein Eindruck ist, dass wir uns hier in Deutschland einen viel zu großen Kopf machen, wenn es um den Umweltschutz geht. Wenn die großen Staaten in dieser Sache nicht mitziehen, dann werden wir auf Dauer kaum sichtbare Erfolge für die Welt als Ganzes erzielen.
Und um eines klarzustellen, bevor es hier einen Shitstorm gibt: Ich bin sowohl privat als auch beruflich ein Verfechter des ökologischen Verhaltens zum Schutz unserer Umwelt.
Aber manches Mal sollten wir den Blick nicht nur auf unser kleines Deutschland richten, sondern mal über den Tellerrand schauen und unsere nahen und ferneren Nachbarn betrachten und sehen, was diese so tun.
Michael Friedrich
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