Vom klassischen Kleinformat bis zum Großflächenziegel, von Naturrot bis Schwarz, aus Ton oder Beton – die Vielfalt der Dachbaustoffe ist riesengroß. Die Eindeckung schützt heute nicht nur vor Wind und Wetter: „Immer mehr Eigentümer entscheiden sich für umweltaktive Dachsteine, die Schadstoffe aus der Luft neutralisieren“, berichtet Dachdeckermeister Oliver Kortendieck von den Dachziegelwerken Nelskamp (Schermbeck). In die Oberfläche ist Titandioxid integriert, das als Katalysator Schadstoffe, z. B. gesundheitsgefährdende Stickoxide, in ungefährliche Substanzen umwandelt. Die neuen Dachsteine sind außerdem so glatt, dass Moose und Flechten kaum noch anhaften. Es genügt schon ein stärkerer Regen, damit das Dach sauber bleibt – wie frisch gedeckt.
Sanierungsziegel
Wenn der Dachstuhl noch in Ordnung ist, aber die alte Eindeckung nicht mehr, gibt es genannte „Sanierungsziegel“. Sie brauchen keine millimetergenaue Unterkonstruktion und gleichen Maßungenauigkeiten des Dachstuhls aus. Der Verschiebebereich beträgt einige Zentimeter. „Das geht auch viel schneller – bei Dachsanierungen sind flexible Lösungen gefragt“, stellt Kortendieck fest. Deshalb gibt es die Sanierungsziegel in historischer Optik, aber auch als Flachdachziegel mit ausgeprägtem Seitenfalz. Zum Beispiel hat der „F 12 Ü“ („Überdecker“) 40 mm Verschiebe-Spiel.
Förderung vom Bund
Schlecht oder gar nicht gedämmte Dächer sind für rund 20 Prozent Energieverlust verantwortlich. Viele Bauherren sanieren die „fünfte Fassade“ vor allem, um Energie zu sparen. Das lohnt sich sogar doppelt, denn für die energetische Modernisierung nach der gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) gibt es zahlreiche Förderprogramme von Bund und Ländern. Zum Beispiel für Material und Arbeitslohn, wenn sie zur Dachdämmung gehören – also auch zur Erneuerung der Unterkonstruktion, für Eindeckungs-, Anschluss- und Abdichtungsarbeiten – sogar für die unabhängige Bauberatung.
„In jedem Fall sollte eine Fachfirma beauftragt werden“, rät Dachdeckermeister Kortendieck. Gerade am Dach ist Fachwissen gefragt – und schon ein kleiner Fehler beim Eindecken kann sich schnell rächen. Dann ist die Ersparnis oft dahin.
Dach-ABC für Bauherren
Kein Bauherr deckt sein Dach selbst, aber er sollte schon verstehen, was der Profi „da oben“ tut. Hier hilft ein neues Dach-Lexikon auf der Website von Nelskamp. Es erläutert mehr als 150 Fachbegriffe – ein leicht verständliches ABC für Bauherren. Von A wie „Ausspitzer“ bis Z wie „Ziegelscherben“ – leicht verständliche Definitionen aus dem Fach-Vokabular. Zahlreiche Bilder und Grafiken ergänzen die Erläuterungen.
Weiterführende Links:
www.nelskamp.de