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Berliner Wohnungsunternehmen dokumentiert verwendete Bauteile in der madaster-Software

Die landeseigene Gewobag ist deutschlandweit das erste Wohnungsunternehmen das für die Dokumentation die Software madaster benutzt. Die Bauteile und verwendeten Rohstoffe sollen damit bei einem späteren Rückbau leichter wiederverwendet werden können. Damit leistet die Gewobag eine Beitrag für die Kreislaufwirtschaft in der Baubranche.

Recyclebar und CO₂-arm: Die Gewobag errichtet ihr erstes Quartier in Modulbauweise in Berlin-Lichtenberg. BILD: City-Press
Recyclebar und CO₂-arm: Die Gewobag errichtet ihr erstes Quartier in Modulbauweise in Berlin-Lichtenberg. BILD: City-Press

Die Plattform Madaster erstellt zudem einen Materialpass, der auch angibt, wie viel die verbauten Rohstoffe wert sind. >> Fachartikel der IVV: Mehr Schwung im Handel mit Recyclingmaterialien

Madaster: wichtige Erkenntnisse zur Wiederverwendbarkeit von Materialien und zum materiellen Wert einer Immobilie

Wie viel Tonnen Stahl und welches Holz ist im Gebäude verbaut? Aus welchen Materialien bestehen die Fenster und wie gut können sie recycelt werden? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert die Plattform madaster, in der nun zum ersten Mal ein Neubauprojekt einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft gelistet wird: Das Wohnquartier an der Landsberger Allee in Berlin-Lichtenberg.

Im neuen Quartier Landsberger Allee entstehen bis Anfang 2026 über 1.400 Wohnungen in modularer Bauweise – ein bisher einmaliges Pilotprojekt in dieser Dimension in Deutschland. Die Module werden im benachbarten Brandenburg produziert und direkt auf die Baustelle geliefert. Da sie standardisiert sind, können sie beliebig wiederverwendet werden.

Ziel von madaster ist es, die Kreislaufwirtschaft in der Bau- und Immobilienbranche zu fördern. Die dokumentierten Rohstoffe können unter anderem beim Rückbau der Immobilie über Rohstoffbörsen zum Verkauf angeboten und für den Bau von neuen Immobilien genutzt werden. Die Plattform wurde 2017 in den Niederlanden gegründet und ist inzwischen in mehreren Ländern aktiv; in Deutschland seit 2021. 

Quelle: Gewobag

Martina Eisinger

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