kwg Hildesheim errichtet 16 Wohnungen in vier Tagen
„Ein Wohnhaus mit 16 Wohnungen in vier Tagen zu bauen, kann man fast mit Lego für Erwachsene vergleichen“, erklärte Matthias Kaufmann, Geschäftsführer der kwg. Und die modulare Bauweise ist tatsächlich mit dem Aufeinanderstapeln von Bauklötzen zu vergleichen. Das Gebäudemodul wird per Kran angehoben und an bestimmten Punkten mit anderen Modulen zusammengeschweißt. Bei dem neu entstandenen Gebäude besteht eine Wohnung aus zwei Modulen – eine Stahlkonstruktion mit Trockenbauwänden. Nach dem Zusammensetzen der Module folgt die Dämmung und das Anbringen der Putzfassade. Die ersten Mieter sollen die Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen ab November beziehen. Die Wohnungen sind zwischen 68 und 77 Quadratmeter groß und verfügen über Terrasse oder Balkon. Der Quadratmeterpreis liegt bei neun Euro. Mit dem Neubau kommt das kommunale Wohnungsbauunternehmen dem Konzept der Gemeinde Sarstedt nach, Lücken in bestehenden Baustrukturen zu schließen.
Mehrgeschossige Gebäude aus dem Katalog bestellen
Das Gebäude ist aus der Rahmenvereinbarung zum seriellen und modularen Bauen des GdW entstanden. Durch die Rahmenvereinbarung haben Wohnungsunternehmen die Möglichkeit, sich Wohnungsneubauprojekte quasi aus dem Katalog auszuwählen. Da Teile der Projektausschreibung und Planung bereits erledigt sind, profitieren sie dadurch von einer enormen Zeitersparnis.
Kaufmann betonte, dass die Kosten, Termine und Qualität beim konventionellen Bau häufig unsicher seien. Hier sieht er einen großen Vorteil der modularen Bauweise. Die Module werden vorab wetterunabhängig im Werk produziert, wo außerdem ein gleichbleibend hoher Qualitätsstandard gegeben ist. Des Weiteren würde der Preis durch Nachträge nicht in die Höhe getrieben, und die Kosten seien besser planbar. Die Modulbauweise ist sehr zeitsparend und ermöglicht so die Errichtung von Neubauten in einem vorgegebenen Zeitrahmen. Bauen sei in den letzten Jahren weder einfacher noch billiger geworden, da gesetzliche Regelungen und Auflagen bezüglich Energie oder Schallschutz, aber auch das Planungsrecht höhere Hürden für die Unternehmen darstellen. Entsprechend suchen Wohnungsunternehmen nach Lösungen, wie sie bezahlbaren Wohnraum schaffen können.
Qualität, Kosten und Bauzeit sind exakt kalkulierbar
Auch beim Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Niedersachsen und Bremen (vdw) ist das serielle und modulare Bauen ein großes Thema. vdw-Verbandsdirektorin Dr. Susanne Schmitt erklärte, dass der Modulbau in Sarstedt ein Pilotprojekt sei. Auch sie sieht große Vorteile bezüglich der gut kalkulierbaren Kosten, der kürzeren Bauzeit und der besseren Planungsmöglichkeiten. (zeis)
Erfahren Sie mehr über serielles Bauen unter https://bit.ly/2DH5A83
Quelle: GdW; Lisa Zeisluft