Die Ergebnisse sind eindeutig
Über einen Zeitraum von 35 Jahren bietet die Verwendung von Holz zur Wärmedämmung anstelle von Brennstoff vergleichbare thermische Vorteile, wobei neunmal weniger Holz verbraucht und 21-mal weniger Treibhausgase freigesetzt werden. Auch die gesundheitlichen Vorteile sind enorm. Erstaunlicherweise ist aber die Verwendung von Holz als Dämmstoff beim heutigen Preisniveau selbst nach 70 Jahren immer noch 16 Prozent teurer als die Verbrennung von Holz.
Daneben wie wichtig es ist, Holz hierarchisch zu nutzen und damit die Umweltvorteile dieses Rohstoffs zu erhöhen, zeigt die Studie auch, dass biobasierte Dämmstoffe wie Holz die Treibhausgasemissionen reduzieren, wenn sie anstelle von fossilen oder mineralischen Dämmstoffen verwendet werden. Da die Dämmmaterialien keine luftgetragenen Partikel freisetzen, verbessern sie auch die Luftqualität und kommen so der Gesundheit der Bewohner zugute.
Bei der Dämmung von Gebäuden gibt es in der EU erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten. Während einige Länder wie Deutschland hohe Standards für Energieeffizienz und Wärmedämmung haben, müssen andere noch aufholen. Um dieses Problem anzugehen, hat die EU die Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) eingeführt, die Vorschriften zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden enthält. Oberstes Ziel ist es, bis 2050 einen Nullemissionsgebäudebestand zu erreichen.
Subventionen für Bioenergie umverteilen
Über die Studie
Auf der Grundlage ihrer Analyse schlagen die Autoren der Studie, Maximilian Schulte und Ragnar Jonsson von der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften, vor, die Subventionen für Bioenergie umzuverteilen, um die EU-Bürgerinnen und -Bürger bei der Wärmedämmung ihrer Häuser zu unterstützen, was sowohl die Luftverschmutzung als auch die Treibhausgasemissionen erheblich reduzieren könnte.
Bei ihren Berechnungen konzentrierten sich die Wissenschaftler auf den deutschen Markt, da dieser in der Europäischen Union sowohl beim Energieverbrauch als auch bei der Nutzung der Holzressourcen eine zentrale Rolle spielt. Deutschland ist einer der größten Verbraucher von Holzpellets in Europa und verfügt über eine bedeutende Biomasseindustrie. Zudem ist Deutschland Vorreiter bei der Energiewende und damit ein ideales Fallbeispiel für die Analyse der ökologischen und ökonomischen Auswirkungen der Holznutzung.
Die Fern-Studie wurde im Februar 2025 veröffentlicht und ist unter https://www.fern.org/publications-insight/the-heat-is-on/ abrufbar.
Holzfaserdämmstoffe aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern benutzen
Michael Betz, COO Nord-Ost-Europa der Sonae Arauco Gruppe, sagt:
Die Studie unterstreicht, dass es nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa von größter Bedeutung ist, die Verwendung von Holz zu überdenken und es zunächst für weitaus nachhaltigere und emissionsärmere Funktionen in seinem Lebenszyklus wie Dämmung und Bau einzusetzen, bevor es als allerletzter Schritt zur Verbrennung genutzt wird.
Quelle: Sonae Arauco Gruppe
Martina Eisinger
