Photovoltaik-Potenzial

Olympiadorf München kann grüner werden

Die Gebäude aus den 1970er-Jahren sind denkmalgeschützt und müssen sich im Hinblick auf Energieeffizienz und Klimaschutz den Herausforderungen der Gegenwart stellen. Rund zwei Drittel der Dachflächen des Areals weisen ein gutes bis sehr gutes Photovoltaik-Potenzial auf.

Das ehemalige olympische Dorf ist ein beliebtes Wohngebiete Münchens. Es ist autofrei, naturnah und familienfreundlich. Die Dachflächen der über 50 Jahre alten Gebäude bieten großes Potenzial für Photovoltaikanlagen. Bild: Landeshauptstadt München/ Martin Rössler
Das ehemalige olympische Dorf ist ein beliebtes Wohngebiete Münchens. Es ist autofrei, naturnah und familienfreundlich. Die Dachflächen der über 50 Jahre alten Gebäude bieten großes Potenzial für Photovoltaikanlagen. Bild: Landeshauptstadt München/ Martin Rössler

Zu diesem Ergebnis kam das auf Bau, Immobilien und Infrastruktur spezialisierte Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE in seiner Solarpotenzialanalyse. Um die Intensität der Sonneneinstrahlung im Olympiadorf genau zu berechnen, erstellten die Experten von Auer Weber Architekten und Drees & Sommer ein 3D-Modell des gesamten Dorfs.

Fit für die Zukunft

40 Hektar Fläche, rund 3.500 Haushalte und mehr als 6.000 Einwohner: Bereits seit frühen 1970er-Jahren besteht das einst anlässlich der 20. Olympischen Spiele errichtetes Sportler:innen-Dorf im Nordwesten von München. Inzwischen sind die über 50 Jahre alten Gebäude als Ensemble und als Einzeldenkmäler geschützt und zusammen mit dem Olympiapark in die deutsche Vorschlagsliste zum UNESCO-Welterbe aufgenommen. Trotz des Denkmalschutzes steht das Olympiadorf vor der Aufgabe, sich für die Herausforderungen der Gegenwart zu rüsten - insbesondere im Hinblick auf Klimaschutz und Energieeffizienz.

Die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt München ist der Meinung, dass es notwendig ist, das historische Olympiadorf fit für die Zukunft zu machen und dabei den Spagat zwischen Bewahrung des Kulturerbes und nachhaltiger Entwicklung zu meistern. In den letzten Jahren sei die Nachfrage der Eigentümer nach der Installation von Photovoltaik-Modulen auf Dächern und Balkonen deutlich gestiegen. Wo im Olympiadorf die Sonne am stärksten Kraft hat und wie sich Solaranlagen sinnvoll integrieren lassen, sollte im ersten Schritt eine Potenzialanalyse zur Solarenergie zeigen.

Neben Dachflächen hat das Expertenteam auch das PV-Potenzial der Fassaden und der Balkone im Olympiadorf untersucht. Insgesamt umfasst das Olympische Dorfs bis zu 23-geschossige Hochhäuser und Terrassenhäuser, zwei- bis fünfgeschossige Reihen- und Mehrfamilienhäuser sowie eingeschossige Bungalows.

Analyse ist Teil eines umfassenden Photovoltaik-Rahmenplans

Die Ergebnisse werden in Form von Kartenmaterial dokumentiert und ab Sommer 2025 den Bewohnern in Form eines Handbuches als praktische Orientierungshilfe zur Verfügung gestellt.

Bereits ab Sommer 2025 soll der fertige PV-Rahmenplan den Bewohnern und Eigentümern des Olympischen Dorfs in Form eines Handbuchs die nötige Hilfestellung leisten. Wo genau dürfen PV-Anlagen installiert werden? Welche Gestaltungsanforderungen müssen dabei erfüllt sein? Bis hin zu Vorschlägen zur Farbgebung der Solarmodule - der PV-Rahmenplan liefert detaillierte Informationen, um die Entscheidung, die Planung und die Umsetzung von PV-Anlagen für die Dorfbewohner zu erleichtern.

Quelle: Drees & Sommer SE

Martina Eisinger

Redaktionelle Mitarbeiterin
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