Insgesamt sind 394 Wohnungen und rund 2.800 Quadratmeter Gewerbefläche auf dem nur 4.600 Quadratmeter großen Grundstück entstanden. Es sind somit viele Einheiten innerhalb kurzer Zeit von einem kommunalen Wohnungsunternehmen gebaut worden. "Diese Form des Bauens, Wohnens und Mietens brauchen wir in Berlin", lobte Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin von Berlin.
Wohnturm hat 22 Geschosse
Die Wohnungen verfügen über ein bis vier Zimmer. Die Hälfte davon wird als geförderter Wohnraum zu Einstiegsmieten ab 6,50 Euro pro Quadratmeter angeboten. Die übrigen Wohnungen kosten im Schnitt rund 10 Euro pro Quadratmeter. Neben den ca. 22.000 Quadratmetern Wohnraum entstehen bis zu 14 Gewerbeeinheiten. Alle Wohnungen sind barrierefrei zu erreichen, 164 Wohnungen wurden komplett barrierefrei geplant.
Den Mieter:innen stehen nach der Fertigstellung zudem schallgeschützte Erholungsflächen im Außenbereich mit Trimm-Dich-Pfad, Himmelsschaukeln, Bolzplatz und einem kleinen Sandspielplatz zur Verfügung.
Auf der Dachterrasse werden neben Sitzmöglichkeiten und Hochbeeten eine Kletterwand und Sportflächen entstehen. Für das Wohl der Mieter:innen sorgt zudem ein Concierge der als Ansprechpartner 24 Stunden vor Ort sein wird und u.a. die Paketannahme übernimmt. Alle Wohnungen sind bereits vermietet.
Strom vom eigenen Dach
Im KfW-Effizienzhaus-Standard 55 geplant, erhält das Gebäude eine Photovoltaik-Anlage, die CO2-freien Mieterstrom vom eigenen Dach liefert. Darüber hinaus befinden sich auf dem Dach der LIESE bereits die Fundamente für insgesamt vier Kleinwindenergieanlagen zur Unterstützung der Stromversorgung des Gebäudes. Gemeinsam mit der Solaranlage könnte diese einen mittleren Jahresenergieertrag von ca. 120.000 kWh erzeugen und somit 80 bis 100 Wohneinheiten ganzjährig mit Strom versorgen, sollte die Baugenehmigung durch den Bezirk erteilt werden.
„An diesem Standort würde es uns gelingen, fast ein Viertel aller Wohnungen mit Strom vom eigenen Dach zu versorgen – unabhängig von den Entwicklungen auf dem Weltmarkt. Natürlich handelt es sich hier um ein Novum, aber wir müssen den Mut haben, solche Pilotprojekte auf den Weg zu bringen“, sagt Ulrich Schiller, Geschäftsführer der HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH.
Dezentrale Trinkwasserstationen
In den Wohnungen selbst sorgen dezentrale Wohnungsstationen zur Warmwassererzeugung und eine zentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung für eine gute Energiebilanz. Allein die dezentralen Trinkwasserstationen für die Warmwasserbereitung sparen bis zu 30 Prozent Energie, weil sie mit niedrigen Systemtemperaturen arbeiten.
Neben der Trinkwasserstation verfügt jede Wohnung über eine Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Das Prinzip funktioniert, indem die verbrauchte Luft nach außen geleitet und gleichzeitig frische Außenluft angesaugt wird. Auf diesem Weg kann ein Wärmerückgewinnngsgrad von bis zu 82 Prozent erreicht werden.
Das Quartier ist aufgrund der ÖPNV-Erschließung autofrei geplant; rund 800 Fahrradstellplätze, zwei barrierefreie PKW-Stellplätze sowie zwei E-Ladeplätze für Carsharing zur Verfügung. Darüber hinaus ist die Vermietung von Lastenfahrrädern vorgesehen.
Das neue Hochhaus an der Frankfurter Allee 218 stellt sowohl für die HOWOGE als auch für den Bezirk Berlin-Lichtenberg eine bedeutende Projektentwicklungen im städtischen Wohnungsbau dar.
Quelle: HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH