Statistisches Bundesamt meldet

Zwei Drittel der genehmigten Wohngebäude sollen mit Erneuerbaren heizen

In immer mehr genehmigten Wohngebäuden bilden Wärmepumpen und Solaranlagen die Hauptenergiequelle. Gleichzeitig übersteigt der Energiebedarf der privaten Haushalte die Einsparerfolge. Das liegt vor allem am Wärmebedarf.

Im Neubau nimmt die Bedeutung von Wärmepumpen stetig zu. Foto: Adobestock/rh2010
Im Neubau nimmt die Bedeutung von Wärmepumpen stetig zu. Foto: Adobestock/rh2010

Beim Planen neuer Wohngebäude wird in Deutschland deutlich stärker auf erneuerbare Energien als Hauptenergiequelle gesetzt, meldet das Statistische Bundesamt. Danach sollen zwei Drittel (65,5 %) der von Januar bis November 2021 genehmigten 118.000 Wohngebäude primär mit erneuerbaren Energien geheizt werden. Im Vorjahreszeitraum habe der Anteil noch bei 57,0 Prozent der 113.600 genehmigten Wohngebäude gelegen.

Bei der Warmwasserbereitung werde noch häufiger auf erneuerbare Energieträger gesetzt: In 68,9 Prozent der von Januar bis November 2021 genehmigten Wohnungen sei dies der Fall gewesen. Im Vorjahreszeitraum sollte noch bei 62,1 Prozent der genehmigten Wohnungen Warmwasser primär mit Hilfe Erneuerbarer bereitet werden. Besonders häufig sollen in beiden Fällen Umweltthermie und Geothermie mittels Wärmepumpen zum Einsatz kommen, aber auch Solarthermie oder Biomasse sollen genutzt werden.

Die Gasheizung verliert Marktanteile

Auf die Nutzung konventioneller Energieträger werde dagegen seltener gesetzt: Die Gasheizung verliere mit einem Anteil von 24,4 Prozent bei der primären Energienutzung an Bedeutung. Von Januar bis November 2020 hatte der Anteil noch 32,7 Prozent betragen.

Nach Einschätzung des Statistischen Bundesamtes dürften gesetzliche Regelungen wie das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) ein Grund für den Trend hin zu den Erneuerbaren sein. gesetzliche Regelungen sein wie das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG), Dieses schreibt seit 2020 vor, dass der Wärme- und Kälteenergiebedarf eines Neubaus zumindest anteilig aus Erneuerbaren Energien gespeist wird. Auch staatliche Förderprogramme für Energieberatung, Zuschüsse zu entsprechenden Bauvorhaben oder Darlehen setzten entsprechende Anreize. 

Energieverbrauch beim Wohnen binnen zehn Jahren um sieben Prozent gestiegen 

Private Haushalte benötigen den größten Teil der Energie für das Wohnen. Energieeinsparungen in Wohngebäuden haben daher einen großen Effekt. Der Energiebedarf war über zehn Jahre hinweg angestiegen: 2019 verbrauchten private Haushalte temperaturbereinigt 722 Milliarden Kilowattstunden – ein Plus von 7,3 Prozent gegenüber 2010. Der Anstieg ist vor allem auf einen erhöhten Energieverbrauch fürs Heizen zurückzuführen (+7,4 % gegenüber 2010). 

Mehr als zwei Drittel des temperaturbereinigten Energieverbrauchs im Wohnbereich fällt für das Heizen an: 2019 wurden dafür mit 511 Milliarden Kilowattstunden 70,7 Prozent der Energie genutzt. 106 Milliarden Kilowattstunden (14,7 %) entfielen auf die Bereitung von Warmwasser, der Rest auf den Betrieb von Elektrogeräten, Kochgeräten und Beleuchtung. (Red.)

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