Verwaltervergütung

Verwaltertätigkeit zunehmend komplex, Vergütung steigt nicht angemessen

Die Honorare für die WEG- und Mietverwaltung sind gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2010 erhöhte sich die WEG-Vergütung inflationsbereinigt allerdings nur um 5,9 Prozent. Die Vergütungen sind maßgeblich von der Gebäudegröße abhängig. Kleine Eigentümergemeinschaften zahlen höhere Vergütung an den Verwalter.

Die Honorare für die WEG- und Mietverwaltung steigen. Positiven Umsatzahlen steht ein prognostizierter Fachkräftemängel gegenüber. BILD: PIXABAY/JURALMIN
Die Honorare für die WEG- und Mietverwaltung steigen. Positiven Umsatzahlen steht ein prognostizierter Fachkräftemängel gegenüber. BILD: PIXABAY/JURALMIN

Diese Ergebnisse entstammen dem 5. DDIV-Branchenbarometer des Dachverbands Deutscher Immobilienverwalter (DDIV), an dessen Umfrage sich 334 Unternehmen beteiligten.

Durchschnittlicher Regelsatz in der Mietverwaltung liegt bei 21,66 Euro

86 Prozent der befragten Unternehmen erhöhten ihre Vergütungssätze im Jahr 2016 in der WEG-Verwaltung im Rahmen einer Vertragsverlängerung um durchschnittlich 7,1 Prozent. 59 Prozent der Verwaltungen passten ihre Honorare auch bei laufenden Verträgen an. Auch in diesem Jahr wollen 83 Prozent der Befragten Preisanpassungen von etwa 8 Prozent im Rahmen einer Wiederbestellung vornehmen. Etwas zurückhaltender agieren die Unternehmen bei neu akquirierten Objekten. Hier streben rund 60 Prozent eine Erhöhung ihrer Vergütungssätze an. Im Vergleich zum Jahr 2010 erhöhte sich die WEG-Vergütung inflationsbereinigt allerdings nur um 5,9 Prozent.

Positiver Trend bei Neu- oder Wiederbestellung

Dabei stieg der Regelsatz um durchschnittlich 1,20 Euro pro Wohneinheit an. Eigentümer, die einen neuen Verwalter bestellen, müssen mit Preisaufschlägen rechnen. Bei Neubewerbungen für Verwaltungsaufträge liegen die erzielten Vergütungshöhen im Durchschnitt 1,30 Euro je Einheit und Monat über der durchschnittlichen Vergütung von 19,92 Euro.

Ähnliches ist auch bei der Mietverwaltung festzustellen. Der durchschnittliche Regelsatz liegt hier bei 21,66 Euro. Damit stieg die Pauschalvergütung zwischen 2010 und 2016 inflationsbereinigt um 4,7 Prozent. Rund 60 Prozent der Befragten rechnen dabei pauschal ab.

„Der moderate Anstieg der Vergütungen hält aber noch immer nicht Schritt mit der komplexen Tätigkeit. In nahezu allen Bereichen müssen Verwaltungen investieren. Vor allem aber in gut geschultes und ausgebildetes Personal sowie in moderne und weitgehend digitalisierte Anwendungen. Neue Anforderungen durch den Gesetzgeber und ein erweitertes Anspruchsdenken von Eigentümern und Mietern kommen hinzu”, kommentiert DDIV-Geschäftsführer Martin Kaßler die Ergebnisse.

Fachkräftemangel trübt die Aussichten

86 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass es künftig schwierig wird, qualifiziertes Fachpersonal zu finden, 24 Prozent mehr als noch 2014. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben dabei an, dass die Bewerber nicht ausreichend qualifiziert sind, unzureichende soziale Kompetenzen aufweisen oder zu wenig Berufserfahrung mitbringen. Die Unternehmen legen daher gesteigerten Wert auf die Weiterbildung ihres bestehenden Personals. So unterstützen knapp 69 Prozent der Befragten Fortbildungsmaßnahmen.

Dem 5. Branchenbarometer sind die Ergebnisse der Umfrage zu Schäden aus unsachgemäßer Vorverwaltung beigefügt. Die Publikation kann kostenfrei über den DDIV oder als Download bezogen werden. Mitgliedsunternehmen der DDIV-Landesverbände können die Auswertung zudem auch im DDIV-Intranet herunterladen.

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