Dabei handelt es sich um den Entwurf einer DIN 94681 zur Systematisierung von Verkehrssicherheitsprüfungen für Wohngebäude. Sie trägt den sperrigen Titel „Verkehrssicherheitsüberprüfung für Wohngebäude – Regelmäßige Prüfroutinen im Rahmen von Sichtprüfungen und Zustandsbewertungen, Grundlagen und Prüflisten“. Der Entwurf sieht regelmäßige Prüfungen vor, um die Verkehrssicherheit von Gebäuden zu gewährleisten. Dazu führt die Norm auch eine neue Qualifikation für Personen ein, um solche Prüfungen durchführen zu können. Der Entwurf sieht ein allgemeines Verfahren zur Beurteilung von Risiken vor, die von Gebäuden und Grundstücken ausgehen können.
Kritik kommt unter anderem von Haus & Grund, Landesverband Rheinland-Pfalz. Insgesamt stünden in dem Entwurf rund 250 Kontrollpunkte, die es zumindest in Teilen abzuarbeiten gelte. Darunter fielen etwa jährliche Kontrollen von Treppengeländern, Balkonbrüstungen oder Dachrinnen. „Man kann heute schon erahnen“, so Verbandsdirektor Ralf Schönfeld, „dass solche Sicht- und Funktionsprüfungen plus die entsprechende Dokumentation viel Zeit und damit Geld kosten werden.“
Bayerns Bauminister Christian Bernreiter, derzeit auch Vorsitzender der Bauministerkonferenz der Länder: „Der Vorstoß des DIN ist kontraproduktiv“. In einer Stellungnahme lässt er wissen: „Solche Prüfungen bringen keinen wesentlichen Mehrwert und kosten richtig Geld. Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Entwurf ersatzlos gestrichen wird!“
Bernreiter verweist auch auf den neuen gesetzlichen Gebäudetyp E für vereinfachtes Bauen. In Bayern würde dieser derzeit in 19 Pilotprojekten ausprobiert.
UPDATE, 20.05.25: Wohngebäude-TÜV wird zurückgestellt
Die DIN zur Verkehrssicherheitsüberprüfung für Wohngebäude wird nicht weiterverfolgt. Der zuständige DIN-Ausschuss hat entschieden, den Entwurf zurückzuziehen. Der neue DIN-Entwurf sah vor, dass bei Gebäuden regelmäßig Überprüfungen stattfinden sollten, um die Sicherheit des Gebäudes zu gewährleisten.
Quelle: Wohnen im Eigentum e. V.
Redaktion (allg.)

◂ Heft-Navigation ▸